Der Landtag hat den Weg für mehr Fachpersonal in den Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern frei gemacht. Das Parlament änderte am Mittwoch dazu mehrheitlich das Kindertagesförderungsgesetz. Damit könnten zusätzlich 260 Mitarbeiter eingestellt werden, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke).
Es geht bei der Gesetzesänderung um die Auszubildenden zum Erzieher für 0- bis 10-Jährige, die bisher von Anfang an in den Stellenplänen der Kitas zu einem bestimmten Prozentsatz als Fachkraft geführt werden. Im ersten Jahr wurden Azubis bisher mit 30 Prozent in die Personalplanung eingerechnet, im zweiten Jahr mir 40 Prozent. Künftig darf das nicht mehr sein. Im dritten Ausbildungsjahr gelten Auszubildende aber weiter als 50-Prozent-Fachkraft.
In Kraft tritt die neue Regelung mit Beginn des Ausbildungsjahrgangs 2023/24. Kosten soll der Schritt nächstes Jahr 1,6 Millionen Euro, 2024 dann 5,5 Millionen und 2025 schließlich 8,3 Millionen Euro.
Laut Gesetz ist vorgeschrieben, dass eine Erzieher-Fachkraft in MV für jeweils 6 Krippenkinder, 15 Kindergarten-Kinder oder 22 Hortkinder vorzusehen ist.
Redner der Opposition kritisierten in der Landtagsdebatte, dass Azubis im dritten Jahr weiterhin zu 50 Prozent als Fachkraft gerechnet würden. Ministerin Oldenburg sagte, sie verstehe die Forderung. „Aber nicht alles, was wir verstehen können, können wir auch tatsächlich sofort umsetzen.“ Der Haushalt sei kein Fass ohne Boden.
Die SPD-Politikerin Mandy Pfeifer kündigte unter Verweis auf den Koalitionsvertrag Pläne zur weiteren Verbesserung der Betreuungsqualität in der Kinderbetreuung an. Dazu gehöre ein Mindestpersonalschlüssel für die Kitas. Geplant sei zudem die Herabsetzung des Betreuungsschlüssels im Kindergarten von jetzt 15 zu 1 auf 14 zu 1. Der CDU-Politiker Torsten Renz erklärte, im Hort seien mehr Erzieher dringlicher. Das hätten Experten in der Landtagsanhörung unterstrichen. Mit dieser Forderung konnte sich der Oppositionspolitiker aber nicht durchsetzen.