Rasches und konsequentes Handeln hat nach den Worten von Agrarminister Till Backhaus (SPD) bislang eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Mecklenburg-Vorpommern verhindert.
Seit dem Ausbruch in einem Haustierbestand Mitte November und danach sechs nachgewiesenen Infektionen bei Wildschweinen habe es im Nordosten seit Anfang Dezember keinen weiteren Fall gegeben. „Ich klopfe drei Mal auf Holz, dass dies so bleibt“, sagte Backhaus am Mittwoch im Landtag in Schwerin. In Sachsen und Brandenburg habe es zusammen bislang mehr als 2200 Fälle gegeben.
In dem Mastbetrieb in Lalendorf (Landkreis Rostock) wurden nach einem Infektionsnachweis 4000 Tiere vorsorglich getötet und entsorgt. Nach den Funden infizierter Wildschweine im Osten des Landkreises Ludwigslust-Parchim an der Grenze zu Brandenburg waren laut Backhaus Schutzzäune von 50 Kilometern Länge gezogen worden. Wie das für Menschen als ungefährlich geltende, für Schweine aber tödliche Virus übertragen wurde, ist bislang ungeklärt. Der Minister richtete seinen Dank auch an die Jägerschaft, die mit der verstärkten Bejagung für eine Dezimierung der Wildschweinbestände als mögliche Überträger sorge.
In einem von SPD und Linker eingebrachten Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, die Bekämpfung der Schweinepest als Aufgabe von nationaler Bedeutung einzustufen und sich an der Finanzierung der Schutzvorkehrungen zu beteiligen. Bislang habe das Land die Kosten etwa für den Zaunbau an der polnischen Grenze allein tragen müssen, hieß es. Der Bau dieses Zauns habe einen direkten Virus-Eintrag aus Polen durch Wildwechsel verhindert, zeigte sich Backhaus überzeugt. Er dämpfte Hoffnungen auf die rasche Bereitstellung eines Impfstoffes. Die Entwicklung dauere voraussichtlich noch drei bis vier Jahre.