Die Werftenrettung beschäftigt erneut den Landtag in Schwerin.
Auf einer Dringlichkeitssitzung am heutigen Montag (11.00 Uhr) will Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in einer Regierungserklärung über die aktuelle Lage der MV Werften und das von Bund und Land geschnürte Rettungspaket informieren. Der zum asiatischen Genting-Konzern gehörende Werften-Verbund soll aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung weitere Kredite in Höhe von 300 Millionen Euro erhalten. Damit soll die „Global 1“, eines der dann größten Kreuzfahrtschiffe weltweit, bis 2022 fertiggestellt werden. Knapp 200 Millionen Euro waren bereits Ende 2020 vom Bund bewilligt worden.
Zudem will das Land seine Bürgschaftsquote um 38 Millionen Euro erhöhen und bei Bedarf weitere Kredite über 72 Millionen Euro ermöglichen. Nach Angaben von Finanzminister Reinhard Meyer steht Mecklenburg-Vorpommern dann für etwa 400 Millionen Euro gerade, zum Teil besichert durch Schiffshypotheken und Werft-Grundstücke. Die staatlichen Hilfen wurden von der Mehrheit des Landtags bislang mitgetragen. Die AfD-Fraktion und die nicht im Parlament vertretene FDP sehen diese jedoch kritisch.
Genting Hongkong hatte die Werften in Warnemünde, Wismar und Stralsund 2016 übernommen, um Kreuzfahrtschiffe für den eigenen Bedarf zu bauen. Doch mit der coronabedingten Unterbrechung der Kreuzschifffahrt Anfang 2020 brach eine der wichtigsten Einnahmequellen des Konzerns weg, mit dramatischen Folgen auch für die MV Werften. Ein Großteil der knapp 3000 Beschäftigten befindet sich seit einem Jahr in Kurzarbeit, 650 von ihnen sollen in eine Transfergesellschaft ausgegliedert werden.