Gestiegener Hilfebedarf und weniger Lebensmittelspenden – anlässlich des Welthungertages am Montag hat Grünen-Landesvorsitzende Katharina Horn auf die schwierige Situation der Tafeln in Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen.
„In Zeiten von Corona, Wirtschaftskrise und steigender Inflation stehen die Tafeln vor großen Herausforderungen“, teilte Horn in Schwerin mit. Im Vergleich zu den Vorjahren erhielten die Tafeln nur noch ein Drittel der Waren. „Dies ist zum Teil auf die nachlassende Bereitschaft der Supermärkte zurückzuführen, Lebensmittel abzugeben.“ Auch die Arbeit von Suppenküchen leide darunter.
Die Vorsitzende der Tafeln in MV, Kerstin Dauer, hatte den Zuwachs an Bedürftigen im Jahr 2022 mit 40 Prozent beziffert. Darunter seien auch Berufstätige – insbesondere Familien mit Kindern, bei denen das Gehalt wegen der gestiegenen Preise nicht mehr ausreiche. „Dass sich immer mehr Menschen nur mit Hilfe der Tafeln ernähren können, obwohl sie einer bezahlten Arbeit nachgehen, ist katastrophal“, erklärte die Grünen-Landesvorsitzende Horn weiter. Im Sinne des sozialen Zusammenhalts sei es dringend notwendig, „die Umverteilung vom reichsten Prozent zur ärmeren Hälfte der Bevölkerung endlich anzugehen“.
Schätzungen zufolge nehmen etwa 40 000 Menschen im Nordosten die Tafel-Angebote in Anspruch. Angesichts gestiegener Kosten hatte das Land einen Zuschuss für die Tafel-Ausgabestellen beschlossen, der im Februar 2023 erstmals ausgezahlt wurde.