Der Landestourismusverband hat sich auch knapp drei Wochen nach dem Start skeptisch gegenüber dem Neun-Euro-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr geäußert.
Es habe sich wie erwartet gezeigt, dass das Ticket für die touristischen Regionen problematisch ist, sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf der Deutschen Presse-Agentur. Die Planungen seien erfolgt, ohne die touristischen Experten in den Urlaubsregionen zu Rate zu ziehen. Es gebe eine ausgeprägte touristische Mobilität, die sich in den Sommermonaten verstärke.
„Das Neun-Euro-Ticket gibt hier keine adäquate Antwort auf Fragen zur Anreise der Gäste. Die Züge sind viel zu voll.“ Mit dem Rat an die Menschen, dann nicht in die Regionalzüge zu steigen, genau das Gegenteil ist, was gemeint gewesen sei. „Die Botschaft „Fahrt doch mal wieder Zug“ verkehrt sich ins Gegenteil“, sagte Woitendorf. Letztlich könne unter diesen Voraussetzungen das Neun-Euro-Ticket in seiner weiteren Laufzeit bis Ende August kein Erfolg für die touristischen Regionen werden. Die Anzahl und die Taktung der Züge seien limitierende Faktoren.
An diesem Wochenende werden im Nordosten wieder viele Gäste erwartet. Experten erwarten, dass darunter auch viele Menschen sind, die vor den sehr hohen Temperaturen südlich von Mecklenburg-Vorpommern zumindest zeitweise flüchten wollen. Denn das Land an der Ostsee bietet sich für hitzeempfindliche Menschen als Reiseziel an.
Während weiter südlich Temperaturen von teilweise weit über 30 Grad erwartet werden, ist es in Mecklenburg-Vorpommern mit 22 bis 25 Grad sehr erträglich, wie der Meteorologe Stefan Kreibohm vom Wetterstudio Hiddensee sagte. Am Sonntag könnten es sogar nur noch 16 bis 18 Grad sein. Lediglich im Süden des Landes an der Grenze zu Brandenburg könnte die 30-Grad-Marke geknackt werden.