Viele Senioren in Mecklenburg-Vorpommern sehen das von der Landesregierung geplante 365-Euro-Jahresticket kritisch.
Für Auszubildende, für die es die Billig-Jahreskarte bereits gibt, sei es sicher sinnvoll, weil sie die ganze Woche zum Betrieb oder zur Berufsschule unterwegs seien und es nutzen könnten, sagte der Vorsitzende des Landesseniorenbeirats, Bernd Rosenheinrich, der Deutschen Presse-Agentur. Für Senioren, zumal im ländlichen Raum, die hin und wieder zum Friseur oder zum Arzt in die nächste Stadt fahren, biete das 365-Euro-Ticket hingegen keinen Fortschritt.
Die rot-rote Landesregierung will den Senioren als zweiter Bevölkerungsgruppe nach den Azubis ermöglichen, mit dem 365-Euro-Ticket für quasi einen Euro pro Tag den Nahverkehr im ganzen Bundesland zu nutzen. Um die Vorteile im Vergleich zum Einzelfahrschein oder dem geplanten 49-Euro-Deutschlandticket auszunutzen, müssten die Inhaber der Jahreskarte allerdings häufig fahren.
Dies sei bei Senioren eher nicht zu erwarten, meinte Rosenheinrich. Er selbst würde sich auch nicht das 365-Euro-Ticket kaufen, denn er fahre vielleicht einmal in der Woche Straßenbahn und da lohne es sich nicht. „Es sollte darüber nachgedacht werden, das auch als Monats- oder Wochenticket zu verkaufen“, schlug Rosenheinrich vor.