Freitag, 29.November 2024 | 01:58

Landesenergie-Agentur: Mehr Tempo bei Windkraft-Ausbau

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Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur (LEKA MV) erwartet durch Weichenstellungen der Bundesregierung auch für Mecklenburg-Vorpommern wieder deutlich mehr Tempo beim Ausbau der Windstromproduktion. „Wenn die bisherigen Vorschläge rasch in Gesetzestexte münden, dann wird auch die Energiewende wieder an Fahrt gewinnen“, sagte LEKA-Geschäftsführer Gunnar Wobig am Dienstag bei einer Windpark-Besichtigung in Groß Schwiesow (Landkreis Rostock).

Zur Eindämmung des Klimawandels und zuletzt auch als Reaktion auf Versorgungsprobleme durch den Krieg in der Ukraine bemüht sich die Bundesregierung verstärkt, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verringern. Das soll etwa durch die erhöhte Nutzung von Wind und Sonne geschehen. Den Plänen zufolge soll Deutschland seinen Strom bis 2030 zu 80 Prozent aus erneuerbaren Quellen beziehen, ab 2035 zu fast 100 Prozent. Aktuell liegt Deutschland Branchenangaben zufolge bei 42 Prozent.

Nach Einschätzung Wobigs sind verkürzte Planungszeiten und die Akzeptanzsteigerung für Windparks in der Bevölkerung wichtige Schlüssel für die rasche Steigerung der Ökostrom-Produktion. Das vom Land beschlossene und vom Bundesverfassungsgericht jüngst als verfassungskonform bestätigte Bürgerbeteiligungsgesetz zeige dafür Wege auf, sagte er. „Wichtiger als Kapitalbeteiligungen an Windparks sind den Anwohnern verbilligte Strompreise. In den bislang gut 500 Beratungsgesprächen zum Gesetz haben sich 95 Prozent der Betroffenen für spürbare Preisnachlässe ausgesprochen.“

Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH wurde 2016 gegründet, um Kommunen, Unternehmen und Bürger kostenlos zu Fragen der Energieeffizienz und der Energiewende zu beraten. Sie unterhält Standorte in Stralsund, Schwerin und Neustrelitz.

Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des Bundesverbands Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern an Land lediglich 19 neue Windräder errichtet worden, zum Großteil als Ersatz für veraltete kleinere Anlagen. Der Brutto-Zubau lag mit etwa 60 Megawatt nur noch halb so hoch wie im Jahr 2020. Landesweit gibt es Branchenangaben zufolge etwa 1850 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3570 Megawatt. Im Vergleich zum Nachbarland Schleswig-Holstein ist das etwa die Hälfte.

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