Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Landeschef Michael Sack hat den Grünen vorgeworfen, mit der von ihnen angestrebten Benzinpreis-Erhöhung die ländliche Bevölkerung aus dem Blick zu verlieren.
„Sicher lässt es sich in deutschen Metropolen mit perfekt ausgebautem ÖPNV trefflich über die Rettung der Welt durch Erhöhung der Mineralölsteuer philosophieren“, schrieb Sack in einer am Dienstag in Schwerin veröffentlichten Erklärung. In einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern aber seien die Menschen auf das Auto angewiesen – für den Einkauf, zur Nutzung kultureller Angebote, um zur Arbeit zu kommen oder um die Kinder aus der Schule abzuholen.
„Ein ÖPNV wie etwa in Berlin ist aber in Mecklenburg-Vorpommern weder finanzierbar noch sinnvoll. Der Individualverkehr ist der Regelfall und er wird es auch bleiben“, betonte Sack, der als Spitzenkandidat der CDU zur Landtagswahl im September antritt. Wer das Leben im ländlichen Raum durch Beschneidung der Mobilität unattraktiver mache, fördere die Landflucht und verschärfe nur noch die Probleme auf dem schon angespannten Wohnungsmarkt der Ballungsräume. „Deswegen: Hände weg von der Spritschraube“, mahnte Sack.
Grünen-Chefin Annalena Baerbock war zuvor für eine Benzinpreis-Erhöhung von insgesamt 16 Cent eingetreten. Ein Teil davon sei schon erfolgt: „6 Cent Preiserhöhung gab es jetzt zum Jahresbeginn, weil erstmalig auch ein CO2-Preis auf Benzin eingeführt worden ist. Wir sagen, dass das schrittweise weiter angehoben werden muss auf die 16 Cent, die Robert Habeck erwähnt hat“, hatte die Grünen-Kanzlerkandidatin am Sonntagabend „Bild“ gesagt. Co-Parteichef Habeck hatte sich jüngst für eine solche Erhöhung ausgesprochen.