Mecklenburg-Vorpommern passt seine Finanzhilfen für Azubis an die Kosten- und Tarifentwicklung im Land an. Wie das Bildungsministerium am Sonntag in Schwerin mitteilte, gewährt das Land von diesem Lehrjahr an Zuschüsse für Fahrt- und Unterbringungskosten auch bei höherer Ausbildungsvergütung. Die Obergrenze sei von 600 auf 750 Euro im Monat angehoben worden. Somit könnten fast 40 Prozent der Auszubildenden von den Hilfen profitieren, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke).
Bei einer Entfernung zwischen Wohn- und Berufsschulort von maximal 300 Kilometern betrage der Fahrtkostenzuschuss durch das Land pro Jahr 280 Euro. Auszubildende, die einen längeren Anfahrtsweg haben, könnten 560 Euro erhalten. Die Unterbringung in einem Internat wird laut Oldenburg pauschal mit jährlich 350 Euro bezuschusst. „So entlasten wir – gerade auch in dieser für viele finanziell schwierigen Zeit – die Jugendlichen und vermeiden so hoffentlich auch Ausbildungsabbrüche“, erklärte Oldenburg.
Ausgenommen von den Fahrtkostenzuschüssen seien jedoch Jugendliche, die das vom Land mitfinanzierte Azubi-Ticket auch für die Fahrt zum Berufsschulort in Mecklenburg-Vorpommern nutzen. Das digitale, landesweit gültige Nahverkehrsticket kostet 365 Euro im Jahr. Die Nutzung blieb bislang allerdings hinter den Erwartungen zurück. Wie das Ministerium weiter mitteilte, entfallen die Fahrtkosten- und Mietzuschüsse des Landes auch bei Jugendlichen, die ihre Ausbildung mehr als zwei Mal unterbrochen haben oder Sozialleistungen beziehen.