Die Kinos in Mecklenburg-Vorpommern wappnen sich gegen weiter steigende Energiekosten und können dabei auf finanzielle Hilfe des Landes zählen.
Wie Kulturministerin Bettina Martin (SPD) am Dienstag in Schwerin mitteilte, stehen von den drei Millionen Euro aus dem Kino-Investitionsprogramm der Landesregierung „Film ab!“ noch 1,7 Millionen Euro bereit. Im Vorjahr seien die Beihilfen vor allem noch dazu verwendet worden, um als Reaktion auf die Corona-Beschränkungen Kassen- und Eingangsbereiche umzugestalten oder um neue Abspieltechnik anzuschaffen. Nun trete für viele der landesweit 79 Kino-Spielstätten die energetische Sanierung in den Vordergrund.
Als Beispiel wurde das Kultur- und Tourismuszentrum Alte Kachelofenfabrik in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) genannt, das auch zwei Programmkinos betreibt. Dort sei mit Landeszuschüssen in Höhe von 15.000 Euro eine Photovoltaik-Anlage installiert worden, mit deren Hilfe der Jahresstrombedarf vollständig gedeckt werden könne.
Laut Martin wurden im Vorjahr rund 1,3 Millionen Euro Fördermittel für insgesamt 35 Projekte im Land ausgereicht. Trotz knapper Kassen und rückläufiger Bundesförderung von zuletzt 80 auf wieder 40 Prozent halte das Land Kurs. „Wir haben uns entschieden das aufzufangen und unsere Anteile an der Kino-Investitionsförderung auf bis zu 90 Prozent hochzufahren“, sagte Martin. Da die Corona-Folgen weitgehend ausgestanden seien, werde die Gesamtfördersumme ab 2024 voraussichtlich aber auf 750.000 Euro im Jahr halbiert.
Neben gewerblichen Kinos in größeren Städten würden auch oft ehrenamtlich betriebene Spielstätten unterstützt. Diese leisteten einen wichtigen Beitrag für ein kulturelles Angebot auch in der Fläche. Martin hob beispielhaft das Luna Filmtheater Ludwigslust hervor, das im Vorjahr den Kinoprogrammpreis der Bundesregierung bekommen hatte und am Mittwoch Ausrichter der diesjährigen Preisverleihung sein wird.
Nach Angaben der Filmland MV gGmbH geht die Zahl der Kinobesucher im Nordosten nach dem dramatischen Einbruch infolge der Corona-Pandemie wieder spürbar nach oben. So seien im ersten Halbjahr 2023 landesweit etwa 742.000 Kinokarten verkauft worden und damit gut 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allerdings wurde die Zahl der Vor-Corona-Zeit noch nicht wieder erreicht, als mehr als 800.000 Tickets im Halbjahr verkauft wurden. Wegen gestiegener Kartenpreise waren die Umsätze mit insgesamt 7,8 Millionen Euro aber höher.