Mecklenburg-Vorpommern stellt sich auf steigende Flüchtlingszahlen ein.
Das Land will die Erstaufnahmekapazität von jetzt 900 um 200 weitere Plätze aufstocken, wie das Innenministerium am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Darüber hinaus werde vorsorglich eine Notunterkunft mit 120 Plätzen auf dem Gelände des Erstaufnahme-Standorts Stern Buchholz im Süden Schwerins zur vorübergehenden und kurzfristigen Unterbringung errichtet.
„Hierdurch sollen geordnete Abläufe unter Einhaltung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen auch für den Fall gewährleistet werden, dass sich die Zahl der Asylsuchenden weiter erhöht“, erläuterte eine Ministeriumssprecherin.
Auch andere Bundesländer erhöhen ihre Aufnahmekapazitäten. So will das Land Berlin innerhalb von vier Wochen fünf Unterkünfte mit zusammen 1200 Plätzen eröffnen, wie Monika Hebbinghaus vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) ankündigte. Nach Angaben des LAF wurden bis Ende September rund 5000 Neuankömmlinge registriert und damit bereits mehr als im gesamten Vorjahr (4589).
In Mecklenburg-Vorpommern sind im September laut Innenministerium 326 Flüchtlinge in den Erstaufnahme-Standorten Stern Buchholz und Nostorf-Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim) aufgenommen worden. Im September vorigen Jahres waren es demnach 208.
Im September kamen rund 70 der in MV aufgenommenen Flüchtlinge über Polen. Ausländer, die an der deutsch-polnischen Grenze aufgegriffen werden, würden in der Regel zur Erstaufnahme nach Berlin gebracht, weil diese die nächstgelegene sei, erklärte die Ministeriumsprecherin in Schwerin. Nur einige verblieben in MV. Seit Mitte August seien rund 200 Asylsuchende direkt von der Bundespolizei an die Erstaufnahmeeinrichtung Mecklenburg-Vorpommern weitergeleitet worden.