Führende Kulturverbände in Mecklenburg-Vorpommern äußern massive Kritik an den bislang fehlenden Öffnungsperspektiven für die Kultur.
Während in den meisten Bundesländern Ausstellungen wieder öffnen könnten und Einzel-Musikunterricht wieder möglich sei, herrsche im Nordosten weiter Perspektivlosigkeit, erklärte das Forum Kulturverbände am Donnerstag in Rostock. MV bilde das Schlusslicht. Dem Forum gehören unter anderem der Landesheimatverband, der Musikschulverband MV, der Landesverband der Clubs und Livespielstätten, der Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern und der Landesverband Freier Theater an.
Der MV-Gipfel in der vergangenen Woche sei für die Kulturanbieter „sehr frustrierend“ gewesen. „Im Eckpunktepapier vom 11. Mai wurden wir auf den 31. Mai vertröstet und mit vier Modellprojekten abgespeist, die in keinem Fall das Spektrum der kulturellen Vielfalt im Land abbilden und offenbar willkürlich festgelegt worden.“ Öffnungsszenarien der Kultusministerkonferenz seien nicht berücksichtigt und die verabredete Öffnung von Kultur in Kopplung an Einzelhandel, Schule und Gastronomie nicht umgesetzt worden.
Das Forum Kulturverbände fordert bei Inzidenzen von unter 100 in den Landkreisen und kreisfreien Städten – was derzeit überall in MV der Fall ist – die sofortige Öffnung von Ausstellungen, Galerien, Museen, Bibliotheken sowie die Ermöglichung von Angeboten der kulturellen Bildung. Von Sonntag an, wenn die Gastronomie wieder öffnen darf, sollten laut dem Verband schrittweise auch Veranstaltungen und der Probenbetrieb wieder erlaubt werden. Vom 7. Juni an und damit analog zur Öffnung des Tourismus müssten auch Kinder- und Jugendfreizeiten innerhalb von MV möglich werden. Außerdem bedürfe es einer Perspektive für die vielen geplanten Veranstaltungen im Sommer.