Die Landesregierung hat die Kulturbranche in Mecklenburg-Vorpommern in der Corona-Pandemie mit Millionen Euro an Zahlungen gestützt.
Ungefähr 6,5 Millionen Euro des 20 Millionen Euro schweren MV-Schutzfonds Kultur seien bereits ausgezahlt worden, hieß es aus dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Daneben habe das Land über Sonderregelungen dafür gesorgt, dass die Kulturförderung in der Krise aufrecht erhalten worden sei.
Von den acht im MV-Schutzfonds zusammengefassten Förderlinien wurde mit rund 2,8 Millionen Euro der größte Teil durch die sogenannten Überbrückungsstipendien an freischaffende Künstlerinnen und Künstler ausgezahlt. Insgesamt 1385 Anträge wurden demnach bewilligt. Diese Hilfen waren laut dem Servicecenter Kultur – dass Kulturschaffende im Land berät – sehr praxisorientiert und unbürokratisch, jedoch sei das Volumen für die einzelnen Geförderten mit je 2000 Euro nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Die Kunstschaffenden kritisierten demnach, dass in anderen Bundesländern ein fiktiver Unternehmerlohn gewährt wurde.
Zahlreiche Künstler hätten in der Pandemie dem Servicecenter zufolge auch Arbeitslosengeld II beantragen müssen, zudem gebe es viele Berichte von Wechseln in andere Berufe. Problematisch sei nach wie vor, dass die Förderlogik im Kulturbereich oft auf Gemeinnützigkeit abziele und so Künstlerinnen und Künstler nicht direkt gefördert werden können.
Ein Teil der Hilfen wurden den Angaben des Ministeriums zufolge auch dafür verwendet, Eigenanteile aufzubringen um Bundesförderung zu erhalten. Diese Möglichkeit hob der Sprecher des Servicecenters Kultur lobend hervor. Insgesamt zeigte sich das Ministerium sehr zufrieden: „Das erfolgreich verfolgte Ziel war und ist es, den Kulturbereich in der existenzbedrohenden Zeit der Pandemie schnell und umfassend zu unterstützen“, hieß es. Dieses Ziel sei bisher erreicht worden.
Der Verband freier Theater pflichtet dem Ministerium bei. Keines der freien Theater im Nordosten habe schließen müssen, sagte eine Sprecherin. Ihre Mitglieder hätten unter anderem auch davon profitiert, dass sie sehr mobil seien. Es sei ihnen zudem erlaubt worden, auch dann noch in Schulen und Kitas aufzutreten, als andere öffentliche Veranstaltungen bereits nicht mehr möglich waren. Auch viele gemeinnützige Träger, die vor allem von Ehrenamtlichen geführt werden, kamen den Informationen des Servicecenters Kultur zufolge gut durch die Krise.
Diese hätten jedoch die Möglichkeit gehabt, ihre Aktivitäten bewusst herunterzufahren und in den „Winterschlaf“ zu gehen. Dies stehe Soloselbstständigen nicht offen.