Die Staatskanzlei hat Kritik an einem Medientermin von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Digitalisierungsminister Christian Pegel (beide SPD) mit rund 20 Menschen in einer Boutique zurückgewiesen.
„Es hat keinen Verstoß gegen die Corona-Regeln gegeben“, erklärte ein Regierungssprecher am Donnerstag in Schwerin. Schwesig und Pegel hatten in dem Laden in der Schweriner Innenstadt am Mittwoch die Luca-App fürs Einkaufen vorgestellt.
Es habe sich ausschließlich um einen dienstlichen Termin gehandelt, der vor der Öffnungszeit des Geschäfts stattgefunden habe, so der Regierungssprecher. Die bei Medienterminen üblichen Schutzmaßnahmen seien eingehalten worden, insbesondere das Tragen von Masken. „Diese wurden lediglich – wie auch bei Interviews nach Pressekonferenzen oder im Landtag üblich – für Einzelinterviews abgenommen, bei denen die Abstandsregeln eingehalten werden können.“
Gegenüber dem NDR hatten Politiker von CDU und Linken der Regierungschefin vorgeworfen, mit der Medienaktion kein Vorbild für das Verhalten in der Corona-Pandemie abgegeben zu haben. Schwesig müsse Vorbild sein, sagten laut NDR Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) und der CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Ehlers. Der Linken-Abgeordnete Peter Ritter forderte demnach, Schwesig solle generell auf medienwirksame Termine im Zusammenhang mit Corona verzichten, das passe nicht zu den allgemeinen Appellen zur Vorsicht.