Nachdem sich der russische Präsident Wladimir Putin jüngst noch despektierlich über direkte Verhandlungen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj geäußert hatte, scheint er vor dem Hintergrund der die Ukraine ausschließenden Gespräche in Riad zwischen Washington und Moskau nun einen anderen Kurs eingeschlagen zu haben. Putin sei „wenn nötig“ bereit zu Verhandlungen mit Selenskyj, berichtet die Nachrichtenagentur AFP aus dem Kreml.
Update: Ein wirklich anderer Kurs ist es wohl nicht, wie weiterführende Zitate aus dem Kreml zeigen. „Putin hat selbst erklärt, dass er, wenn nötig, bereit wäre, mit Selenskyj zu verhandeln, aber die rechtliche Grundlage der Vereinbarungen bedarf der Diskussion der Realität, dass Selenskyjs Legitimität in Frage gestellt werden kann“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Selenskyjs Amtszeit war im Mai 2024 offiziell zu Ende gegangen, wegen des Kriegsrechts dürfen in der Ukraine derzeit aber keine Wahlen abgehalten werden.
Die Ukraine hat Russland zufolge das souveräne Recht, der Europäischen Union beizutreten. Russland habe nicht die Absicht, der Führung in Kiew vorzuschreiben, wie sie mit dieser Frage umgehen solle, sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow. Russlands Position bezüglich eines Beitritts zu Militärbündnissen sei allerdings eine andere, fügt Peskow hinzu. Russland hat stets einen Beitritt der Ukraine zur NATO strikt abgelehnt.