Mittwoch, 27.November 2024 | 09:49

Kreishandwerkerschaft NWM-Wismar: „Die aktuellen Belastungen zwingen auch uns in die Knie“

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Die aktuelle Corona-Pandemie belastet das Handwerk; genauso wie es auch alle anderen Wirtschaftsbereiche betrifft. Doch die derzeitige Flut an Verordnungen, Bestimmungen und Gesetzesänderungen bringt auch den engagiertesten Handwerksbetrieb langsam, aber sicher zur Verzweiflung.

„Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Geschwindigkeit neue Vorgaben erlassen werden. Wo man als Privatperson bereits Schwierigkeiten hat, klar zu sagen, welche Beschränkungen nun im eigenen Landkreis gelten, da ist es als Handwerksbetrieb und Arbeitgeber umso schwieriger.“, so Kreishandwerksmeister Detlef Kohrt. „Die Vorgaben an die Arbeitgeber ändern sich beinah wöchentlich.“, ergänzt der kommissarische Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ulf Gudacker. „Von Testungen der Mitarbeiter und Kunden inklusive der Dokumentationen, Maskenpflicht, Homeoffice-Pflicht und vielen weitere Arbeitsschutzvorgaben… Am Ende des Tages muss selbst ich fest durchatmen und resümieren, um nicht den Überblick zu verlieren.“ Und genau diese Informationsflut ist es,
welche es dem Handwerk aktuell von Tag zu Tag schwieriger macht.

„Das Handwerk ist sich seiner Verantwortung sehr bewusst,“ so Detlef Kohrt. „denn viele Betriebe bieten ihren Mitarbeitern bereits freiwillig seit einigen Wochen die Möglichkeit für Selbsttestungen an. Doch der Staat möchte nun, dass sich alle 83 Millionen Bundesbürger wöchentlich mehrmals testen lassen, und für die über 40 Millionen Arbeitnehmer müssen das die Arbeitgeber bezahlen. Das ist nicht hinnehmbar!“

Doch nicht nur die behördlichen Einschränkungen sind es, die es dem Handwerk momentan so schwer machen. Auch die Versorgungssituation mit Materialien wird inzwischen immer besorgniserregender. „Teilweise nimmt es bereits Züge an wie vor dem Mauerfall.“ erklärt Detlef Kohrt. „Bestimmte Materialien wie Dämmstoffe, Holz aber auch Stahl und Halbzeuge werden inzwischen wieder zur sogenannten Bückware. Die ersten Handwerksbetriebe sehen sich inzwischen außerstande, die Aufträge überhaupt realisieren zu können.“
Ulf Gudacker kann dies aus beinahe allen Innungen und Gewerken bestätigen: „Die Materialpreise sind bereits exorbitant gestiegen, doch inzwischen sind bestimmt Materialen überhaupt nicht mehr
zu bekommen. Erste Betriebe laufen bereits Gefahr, Kurzarbeit anmelden zu müssen – trotz prall gefüllter Auftragsbücher.“

Diese insgesamt besorgniserregende Entwicklungen lassen die Handwerksbetriebe der Innungen noch enger zusammenrücken. Und auch die Gesellenprüfungen werden trotz erschwerter Bedingungen weiterhin für alle Lehrlinge abgenommen – ehrenamtlich von den Handwerksmeistern aus den Innungen. Kreishandwerksmeister Detlef Kohrt appelliert daher an die Politik: „Lasst uns nicht allein mit den Kosten. Die aktuellen Belastungen zwingen auch uns irgendwann in die Knie. Kostenlose Selbsttest wie für Schulen und Kindergärten sollten auch für die klein- und mittelständischen Handwerksbetriebe bereitgestellt werden!“

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