Die Frühjahrsrast der Kraniche in Mecklenburg-Vorpommern ist nach Aussage des Experten Günter Nowald bereits weit fortgeschritten.
Demnach haben für diese Jahreszeit schon vergleichsweise viele Tiere MV wieder verlassen. „Das Wetter hat einfach gut mitgespielt, sodass es hier keinen Stau gab“, sagte Nowald, der das Nabu-Kranichzentrum in Groß Mohrdorf leitet. Er schätzt, dass die Tiere eine Woche früher dran seien und auch schneller durchzögen. „Wir hoffen, dass wir Ostern noch genügend Kraniche präsentieren können“, sagte Nowald.
Bei schlechten Windverhältnissen hingegen blieben die Tiere auf ihrer Reise aus den südlichen Winterquartieren Richtung Skandinavien länger in MV. „Weil sie dann die Ostsee nicht überfliegen wollen“, so Nowald.
Vor dem vorletzten Märzwochenende hätten sich täglich zwischen 1000 und 2000 Tiere vor der Beobachtungsstation „Kranorama“ zwischen Günz und Buschenhagen (Landkreis Vorpommern-Rügen) befunden. Dabei waren laut Nowald auch 2000 bis 3000 Nonnengänse und andere Gänse sowie Enten. Bei so viel potenzieller Beute kämen auch die Seeadler. „An einem Tag waren gleichzeitig acht Seeadler bei uns.“
Mit den Kranichen war zuletzt sogar im Rahmen einer neuen Marketingkampagne für Mecklenburg-Vorpommern geworben worden – allerdings mit Tieren aus den USA, was teils für Erheiterung sorgte. Sogar im Landtag war der Fehlgriff Thema. Das Land hatte erklärt, dass das Motiv auf Kosten der beauftragten Agentur getauscht worden sei – gegen Aufnahmen von Kranichen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.