In Mecklenburg-Vorpommern gibt es auch in diesem Sommer kostenfreie Kurse für Schüler, die schlecht schwimmen können.
Wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) mitteilte, stehen für die Fortsetzung des Landesprogramms „MV kann schwimmen“ 250.000 Euro zur Verfügung. Organisiert würden die vom Land geförderten Kurse von Schwimmvereinen, der DLRG, der DRK-Wasserwacht, dem Arbeiter-Samariter-Bund sowie Städten und Gemeinden. Den Unterricht erteilten qualifizierte Rettungsschwimmer.
„Immer weniger Kinder auch in Mecklenburg-Vorpommern können sicher schwimmen. Durch die Corona-Pandemie und der damit verbundenen phasenweisen Aussetzung des Schwimmunterrichts hat sich das Problem weiter verschärft“, konstatierte Drese. Mit Hilfe des Landesprogramms würden zusätzliche Angebote geschaffen, um die Defizite zu beheben, ohne dass Familien finanziell zusätzlich belastet werden.
Im Vorjahr hätten rund 3600 Schülerinnen und Schüler die Schwimmkurse besucht. Sie würden auch in diesem Jahr vorrangig in Ferienzeiten oder an Wochenenden angeboten und richteten sich insbesondere an Schüler der Klassenstufen 3 und 4. Aber auch ältere Schüler, die coronabedingt keinen Schwimmunterricht erhielten, können teilnehmen.
Laut Lehrplan soll jedes Kind die Grundschule als sicherer Schwimmer verlassen. Die Umsetzung dieser Vorgabe wurde nicht nur durch die Corona-Schutzmaßnahmen seit 2020 behindert, sondern scheitert vielerorts, weil Schwimmhallen oder -lehrer fehlen. Regierung und Opposition verständigten sich daher Anfang Juni auf ein neues Unterrichtskonzept, das noch in diesem Monat im Landtag beschlossen werden soll. Demnach soll der Schwimmunterricht durch mehr einwöchige Kompaktkurse, zusätzliches Personal und ergänzende Sommerkurse verlässlicher und effektiver werden.
Nach Angaben von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) verfügt derzeit etwa ein Drittel der Kinder im seenreichen Nordosten beim Verlassen der Grundschule nach Klasse vier nicht über die notwendigen Schwimmfertigkeiten.