Der Kommunale Arbeitgeberverband Mecklenburg-Vorpommern (KAV) hat den für Freitag angekündigten eintägigen Warnstreik im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als völlig unverhältnismäßig kritisiert. Die Gewerkschaft Verdi betreibe mit der Aktion ganz offensichtlich „gewerkschaftseigene Imagepflege“ zulasten von Familien sowie Pendlern und Pendlerinnen, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen seien, sagte Verbandsgeschäftsführerin Carola Freier am Donnerstag.
Die Arbeitgeberseite habe für die nächste Verhandlungsrunde am 21. Februar 2024 ein neues Angebot angekündigt. Man sei von weit entfernt von einer Verhandlungssituation, in der ein Streik als letztes Mittel in Betracht kommen könnte.
Verdi fordere für eine Laufzeit von zwölf Monaten unter anderem sieben zusätzliche Urlaubstage für alle Beschäftigten, drei weitere Urlaubstage für Verdi-Mitglieder, zwei Tage zusätzliche bezahlte Freistellung für ehrenamtliche Gewerkschaftsarbeit und die Begrenzung der Schichtzeit für Beschäftigte im Fahrdienst von maximal zehn Stunden.
Die Warnstreiks beginnen laut Verdi am Freitag um 03.30 Uhr und enden am Samstag mit Dienstbeginn. Vom Warnstreik sind nach Gewerkschaftsangaben folgende Unternehmen betroffen.: VLP (Verkehrsbetriebe Ludwigslust Parchim), Nahbus (Nordwestmecklenburg gmbh), RSAG Rostock, Rebus (Regionalbus Rostock), MVVG (Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft mbH), VBG (Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH), VVG (Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald mbH).
Hintergrund der Arbeitsniederlegung sind die Tarifverhandlungen zum Spartentarifvertrag Nahverkehrsbetriebe (TV-N Mecklenburg-Vorpommern) zwischen dem KAV und Verdi. Der Tarifvertrag wird laut KAV aktuell von fünf Unternehmen unmittelbar und drei Unternehmen mittelbar angewendet. Insgesamt seien von den Verhandlungen etwa 2400 Beschäftigte betroffen.