Mittwoch, 27.November 2024 | 22:31

Klopp, Klose und Co. reagieren Alle einig: „Julian Nagelsmann ist kein Angsthase“

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Der „Traumkandidat“ hat keinerlei Zweifel an der Eignung der Wunschlösung. „Ich finde Julian eine ganz tolle Lösung, weil er ein toller Trainer ist“, sagte Jürgen Klopp im Brustton der Überzeugung über den designierten Bundestrainer Julian Nagelsmann bei RTL. Das fast jugendliche Alter des „Projektleiters EURO 2024“ sei „komplett egal“, für Klopp steht unverrückbar fest: „Er kann’s!“

Also die tief gefallene deutsche Fußball-Nationalmannschaft zurück an die Spitze führen – in Rekordzeit, bis zur Heim-EM in neun Monaten, nach der sein Vertrag schon wieder enden soll. Bis dahin muss er die Herzen der über Jahre bitter enttäuschten Fans zurückerobern. All die politischen Themen rund um das höchste Fußball-Amt moderieren und nebenbei die vielen teaminternen Probleme lösen, an denen seine Vorgänger Joachim Löw und Hansi Flick gescheitert sind.

Auf Julian Nagelsmann wartet eine Herkulesaufgabe. Da hilft es, dass er sie mit dem Segen von höchster Stelle angehen würde. Klopp war und ist der Traumkandidat der Anhänger und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), aber derzeit nunmal nicht zu bekommen. „Mein Herz ist hier in Liverpool“, bekräftigte er. Nagelsmann, den er als „fantastischen Trainer“ lobte, traut er den kniffligen Job vollumfänglich zu. Dass der neue Mann erst 36 Jahre alt ist, sei wegen dessen großer Erfahrung auf höchstem Niveau „überhaupt kein Kriterium“.

Noch allerdings, betonte DFB-Vize Hans-Joachim Watzke, sei bei der Suche nach einem Flick-Erben „keine Entscheidung gefallen“. Die nächste turnusmäßige Sitzung von Präsidium und Aufsichtsrat der DFB GmbH steht am Freitag an. Die Zustimmung der Gremien gilt als Formsache, sofern Nagelsmann mit kolportierten vier Millionen Euro Gehalt wirklich billiger würde als befürchtet.

Auch Watzke findet Nagelsmann „als Trainer top“, überhaupt erfährt die erwartete Berufung breite Zustimmung. Von Klopp über Watzke, die einstigen Hoffenheimer Weggefährten oder Kollegen wie Thomas Tuchel, Marco Rose und Dino Toppmöller: Alle lieben Nagelsmann. So war es anfangs auch in München. Im dortigen Haifischbecken aber wurde der smarte Rhetoriker bald als „Trainertalent“ (Karl-Heinz Rummenigge) abqualifiziert und letztlich aufgefressen. Beim DFB würden ihn alte Konflikte einholen.

Die gerade erst von Flick entmachteten Ex-Anführer Joshua Kimmich und Leon Goretzka gelten als seine Lieblingsschüler. Was das für den frisch ernannten Kapitän İlkay Gündoğan bedeutet, wird mit Spannung erwartet. Und Manuel Neuer, dem er mit dem von ihm geförderten Aus für Torwarttrainer Toni Tapalovic das „Herz rausgerissen“ hatte, dürfte schon mal bessere Aussichten auf ein DFB-Comeback besessen haben.

„Er hat nicht viel Zeit“, sagte DFB-Rekordtorschütze Miroslav Klose bei Amazon und ergänzte mit Blick auf die vielen Brandherde: „Wie er das alles handhaben wird, da bin ich gespannt…“ Chefkritiker Matthias Sammer forderte daher, Sportdirektor Rudi Völler müsse „immer wieder darauf achten, dass da einer Trainer ist, der noch sehr jung ist, und der in manche Fettnäpfchen tritt“. Zumal Nagelsmann Sandro Wagner und Benjamin Glück holen möchte, zwei ähnlich junge Assistenten.

Auch der Start mit der ungeliebten US-Reise (9. bis 18. Oktober) ist äußerst undankbar und wird sofort zur Nagel(smann)probe. Da hilft fachliche Qualität. „Julian macht jeden Spieler besser“, schwärmte Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp bei Sky, Nagelsmann werde Mannschaft wie Fans „gleichermaßen begeistern“. Auch, weil er „kein Angsthase“ ist, wie TSG-Geschäftsführer Alexander Rosen in der „Frankfurter Rundschau“ betonte, sondern „ein Draufgänger im positivsten Sinne“. Auf geht’s!

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