Das „Kleine Fest im großen Park“ der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ist am Wochenende erstmals wieder ohne Pandemiebeschränkungen im Schlosspark Ludwigslust über die Bühne gegangen und hat mehr als 12.000 Besucher angelockt. Der Samstagabend war dabei mit 9000 Gästen ausverkauft. Der Sonntagnachmittag sollte vor allem Familien mit Kindern ansprechen. Auf zahlreichen Bühnen in der größten historischen Parkanlage Mecklenburg-Vorpommerns präsentierten internationale Künstler Musik, Kabarett, Puppenspiel, Clownerie, Artistik und Akrobatik.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte zur Eröffnung: „Wir sind froh, dass Kultur wieder so möglich ist.“ Es sei ein Stück Normalität in einer Zeit der Krise.
Verdruss kam auf, als wenige Stunden später der Künstlerische Leiter des Kleinen Festes, Harald Böhlmann, das traditionelle Feuerwerk im Park zum Abschluss absagen musste. Das Nein der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern (SSGK) aus Sorge um die historische Parkanlage sei erst am Samstag per E-Mail gekommen, sagte er in einer Ansprache vor den rund 9000 Festbesuchern. Zuvor habe die SSGK über Tage ihre Entscheidung immer wieder hinausgezögert.
Die Begründung halte er für einen „billigen Vorwand“, sagte Böhlmann. Seine persönliche Meinung sei, dass die zuständige Mitarbeiterin der SSGK etwas gegen die Veranstaltung und gegen Feuerwerke habe. „Sie will das nicht.“ Alle anderen Verantwortlichen, auch die Feuerwehr, hätten ihre Erlaubnis gegeben. Am Samstag habe die niedrigste Waldbrandwarnstufe 1 gegolten.
Böhlmanns Ansprache gelangte ins Internet. In den Kommentaren stellten sich viele hinter Böhlmann. Es wurde aber auch Verständnis für die SSGK-Entscheidung geäußert. Eine Userin schrieb: „Warum muss ein Feuerwerk (…) bei wochenlanger Trockenheit in einem Barockgarten mit Barockschloss gezündet werden? Erschließt sich mir nicht.“
Festspiele-Intendantin Ursula Haselböck bemühte sich am Sonntag, die Wogen zu glätten. Man müsse daraus keine große Sache machen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Kurzfristigkeit sei allerdings ein Problem für die Organisatoren gewesen. Die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen erklärten auf Anfrage: „Wir bedauern die kurzfristige Kommunikation der Absage.“ Man freue sich schon auf das kommende Jahr und das nächste Kleine Fest im großen Park.
Mit bis zu 18.000 Besuchern gehört das „Kleine Fest“-Wochenende traditionell zu den Publikumsmagneten der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Statt zwei Abendveranstaltungen am Freitag und Samstag fanden in diesem Jahr erstmals eine Abend- und eine Nachmittagsveranstaltung statt.