Angesichts eingebrochener Besucherzahlen infolge der 2G-plus-Regel im Kultur- und Freizeitbereich fordert die Kinobranche vom Land den Umbau des im Sommer aufgelegten „Cinema-Contra-Corona-Programms“.
„Das Hilfsprogramm basierend auf verkauften Eintrittskarten ergibt in der aktuellen Situation keinen Sinn, dafür Soforthilfen für die Kinos“, sagte der Geschäftsführer der gemeinnützigen Filmland Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Volker Kufahl, der Deutschen Presse-Agentur.
In Kultur- und Freizeitstätten in MV gilt seit vergangener Woche in Innenräumen die 2G-plus-Regel. Das heißt, nur Geimpfte und Genesene mit einem zusätzlichen Negativtest haben Zutritt. In Theatern und Kinos gingen daraufhin die Besucherzahlen zurück. Viele Kinos spielten nur noch tageweise, berichtete Kufahl. Die Testinfrastruktur sei mangelhaft, wodurch sich potenzielle Kinogänger nicht „freitesten“ könnten – selbst wenn sie wollten.
Das im Juni vom Land aufgelegte „Cinema-Contra-Corona-Programm“ sieht vor, dass für jede verkaufte Karte in gewerblichen Kinos die Kosten für jeweils eine weitere Karte erstattet werden, in nicht-gewerblichen Kinos für jeweils zwei weitere Karten. Für das Abspielen von Filmen, die durch die Filmförderung MV gefördert wurden, werden jeweils drei weitere Karten erstattet. Der Zuschuss ist pro Spielstätte auf 10.000 Euro begrenzt.
Das von Bettina Martin (SPD) geführte Kulturministerium verwies auf eine Vielzahl von Hilfen für den Kulturbereich. So sei die Laufzeit des 20 Millionen Euro umfassenden MV-Kulturschutzfonds bis zum 30. Juni 2022 verlängert worden. Der Fonds unterstütze Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler, Kreative und Gedenkstätten, die unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden haben, teilte das Ministerium mit.
„Eine wichtige Säule des Schutzfonds für die Kultur in MV ist auch die Unterstützung der Kulturträger, die die Corona-Bundesprogramme nutzen. Hier werden oft Kofinanzierungen benötigt, die viele Träger nicht aufbringen können.“ In diesen Fällen übernehme das Land den notwendigen Anteil. Für Kinos werde zudem ein Landesinvestitionsprogramm aufgelegt, das ihnen notwendige Investitionen und Maßnahmen zum Neustart erstatte.
Bei den erforderlichen Tests bei 2G plus eröffnet die Corona-Landesverordnung Martin zufolge auch die Möglichkeit beaufsichtigter Selbsttests beim Eintritt. Das Mecklenburgische Staatstheater plant unterdessen in Schwerin den Aufbau einer eigenen Teststation in Zusammenarbeit mit den Johannitern.