Der Wegfall von 3G in Mecklenburg-Vorpommerns Gastronomie ab Gründonnerstag ruft die Kinobranche auf den Plan.
Die gemeinnützige Filmland GmbH, die unter anderem das jährliche Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet, forderte am Donnerstag die Gleichbehandlung der Kulturwirtschaft einschließlich der Kinobranche mit der Gastronomie.
Auch in der Kulturwirtschaft müsse die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) aufgehoben werden, forderte der Zuständige für Strategische Kinoplanung beim Filmland MV, Fabian Liebenow. Fallen müssten zudem die Kapazitätsbeschränkungen. Mecklenburg-Vorpommern sei inzwischen das einzige Bundesland, in dem die Kinos nur 50 Prozent ihrer Plätze besetzen dürften.
Laut Corona-Landesverordnung muss in öffentlich zugänglichen Innenräumen der Mindestabstand von 1,5 Metern gewährleistet werden, zum Beispiel durch die Besetzung der Plätze in Kinos und Theatern im Schachbrettmuster. Die volle Kapazität kann nur dann genutzt werden, wenn der Veranstalter 2G (geimpft oder genesen) anwendet, also ungeschützte Menschen ausschließt. In Hamburg, das sich neben MV als zweites Bundesland flächendeckend zum Corona-Hotspot erklärt hat, sind die Platzbeschränkungen dennoch gestrichen worden. Dort muss im Kino nur FFP-2-Maske getragen werden.
Liebenow kritisierte: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass das Land mit Verweis auf drohende Überlastungen im Gesundheitssystem pauschal in allen Regionen die Hotspot-Regelung anwendet, gleichzeitig aber pünktlich zu Ostern nur die Gastronomie aus diesen Maßnahmen entlässt.“ Entweder es gebe eine Gefahrenlage für das Gesundheitssystem oder nicht. „Im ersten Fall sind alle Bereiche gefordert. Droht diese nicht, gibt es keine rechtliche Grundlage für weitere Einschränkungen.“
Das Landeskabinett will am kommenden Dienstag über einen möglichen Wegfall von 3G in weiteren Bereichen neben der Gastronomie beraten. Die Corona-Infektionszahlen sinken auch im Nordosten seit mehreren Tagen.