Der Greifswalder Bioinformatiker Lars Kaderali setzt für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) für die Medizin große Hoffnung in ein neues Landesgesetz. Bei dem kürzlich in erster Lesung im Landtag behandelten Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsforschung handele es sich um einen Paradigmenwechsel, sagte er. Damit könne man absehbar viele Daten etwa zur Entwicklung von KI-Anwendungen nutzen.
Das Gesetz sehe für den Zugriff auf Patientendaten für die Forschung statt der bisherigen Einwilligungs- eine Widerspruchslösung vor. Derzeit sei die Einholung der Einwilligung so aufwendig, dass dies praktisch nicht passiere. Die neue Lösung sehe eine weniger aufwendige Aufklärung und gegebenenfalls einen aktiven Widerspruch vor.
„Das heißt, für uns ist das ein ganz wichtiger Gesetzentwurf.“ Bislang kämen KI-Modelle vor allem aus den USA und China, passten dann aber mitunter nicht ideal auf die hiesige Bevölkerung. Kaderali spricht auch von einem möglichen Wirtschaftsfaktor für das Land. „Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das auch bundesweit Interesse auf sich zieht und sich Unternehmen gezielt dann hier in Mecklenburg-Vorpommern ansiedeln, wenn es die Möglichkeit gibt, dort mit solchen Daten zu forschen.“