Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf haben rund 100 Einwohner des Ortes demonstriert. Groß Strömkendorf sei kein „Dorf der Schande“, hieß es bei der Aktion am Sonntagabend.
Der Bürgermeister der Gemeinde Blowatz, zu der Groß Strömkendorf gehört, sagte am Montag, viele Einwohner seien sauer, dass ihr Dorf in eine rechte Ecke gestellt werde. Auf Transparenten, die nach der Demo am Zaun der abgebrannten Flüchtlingsunterkunft angebracht worden seien, hätten sie zum Ausdruck gebracht, dass ihr Ort weltoffen und bunt sei, sagte Tino Schmidt. In der „Bild“-Zeitung war Groß Strömendorf als „Dorf der Schande“ bezeichnet worden.
Die Flüchtlingsunterkunft in einem ehemaligen Hotel mit zuletzt 14 Bewohnern war am späten Mittwochabend weitgehend abgebrannt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und vermutet einen politischen Hintergrund. Allerdings lag das Gutachten des Brandursachenermittlers bis Montagfrüh noch nicht vor. Zwei Tage vor dem Brand war am Schild vor der Unterkunft eine Hakenkreuz-Schmiererei gefunden worden. Der Staatsschutz ermittelt. In den vergangenen Monaten hatte es eine bisher ungeklärte Serie von Brandstiftungen in der Region gegeben.