Dienstag, 26.November 2024 | 13:39

Katastrophenalarm wird beendet: Waldbrände bekämpft

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Mit Erfolg haben Hunderte Feuerwehrleute seit Montag zwei große Waldbrände auf munitionsbelasteten Flächen im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns bekämpft.

Der Katastrophenalarm für die Region Lübtheen, wo es auf rund 100 Hektar eines ehemaligen Truppenübungsplatzes brannte, werde am Mittag um 12.00 Uhr aufgehoben, sagte der zuständige Landrat Stefan Sternberg (SPD) am Donnerstagmorgen nach einer Besprechung des Einsatzstabes.

Die Nacht sei ruhig verlaufen, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr für Lübtheen, Wolfgang Krause. Das Brandgebiet sei weiter an den Rändern bewässert worden und das werde auch über den Tag noch fortgesetzt. Flammen gebe es kaum noch und man hoffe, bald „Feuer aus“ geben zu können. Am Montagnachmittag waren fast zeitgleich zwei Waldbrände im Landkreis Ludwiglust-Parchim ausgebrochen.

Sternberg zufolge konnte die Zahl der Einsatzkräfte bereits reduziert werden: Waren am Mittwoch noch rund 280 Brandbekämpfer bei Lübtheen im Einsatz, seien es derzeit noch 123. Diese Zahl werde über den Tag weiter sinken. Bei Hagenow, wo mit der Viezer Heide ebenfalls ein ehemaliges munitionsbelastetes Militärareal brannte, waren Sternberg zufolge am Morgen noch gut 20 Feuerwehrleute vor Ort nach 75 am Vortag.

Seit Wochenbeginn seien mit allen Unterstützungskräften zusammen mehr als 1500 Menschen im Einsatz gewesen, bilanzierte der Landrat. Er dankte allen Helfern und lud zu einer Dankeschön-Veranstaltung am Donnerstagabend nach Lübtheen ein. Dazu werde auch Innenminister Christian Pegel (SPD) erwartet, sagte er.

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen hatte es bereits 2019 einen Großbrand gegeben, der mit fast 1000 Hektar eine deutlich größere Fläche erfasst hatte. Das Brandgeschehen dauerte damals fast eine Woche. Dass es jetzt gelungen sei, den Brand deutlich kleiner zu halten und in der Hälfte der Zeit zu bekämpfen, sei den vielen Maßnahmen zu verdanken, die nach 2019 ergriffen worden seien, betonte Sternberg.

Dazu gehört die Anschaffung mehrerer geländegängiger Löschfahrzeuge für MV und weiterer moderner Technik für mehrere Millionen Euro. Zudem wurden auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen 15 Brunnen für Löschwasser gebohrt und Brandschutzschneisen geschlagen. Vorhandene Schneisen wurden auf bis zu 60 Meter verbreitert.

Im Zuge der globalen Erwärmung steigt in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Zeiträume ohne Niederschläge werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten wie im Nordosten Deutschlands steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten.

Neben Lübtheen brannte es auch in der Viezer Heide bei Hagenow. Dort waren den Behörden zufolge 47 Hektar betroffen. Ein Panzer der Bundeswehr schob dort Brandschutzschneisen frei, um das Feuer einzudämmen. Am Dienstagabend war es früheren Angaben zufolge unter Kontrolle gebracht. Am Donnerstag rauchten nur noch ein paar Baumwurzeln, wie der dortige Feuerwehr-Einsatzleiter Uwe Pulss sagte. Man hoffe, den Wald am Abend an die Eigentümer für die Brandnachsorge übergeben zu können.

Der Brand bei Lübtheen ist den Behörden zufolge seit dem frühen Mittwochmorgen unter Kontrolle. Am Mittwochnachmittag konnten die rund 160 Einwohnerinnen und Einwohner der Ortschaft Volzrade in ihre Häuser zurückkehren. Das Dorf war am Montagabend evakuiert worden, nachdem das Feuer bedrohlich nahe gerückt war.

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