Nach der Kultur sollen auch im Sport Mecklenburg-Vorpommerns die Corona-Regeln gelockert werden.
Auf einer weiteren Sondersitzung zur Pandemie-Lage im Land will sich das Kabinett am heutigen Mittwoch in Schwerin mit dem Thema beschäftigen und die Landesverordnung anpassen. Bereits in der Vorwoche hatte sich der Landtag dafür ausgesprochen, Sportverbänden und -vereinen wieder landesweit einen umfassenden Wettkampfbetrieb zu ermöglichen. Der bisherigen Verordnung zufolge muss der Spielbetrieb in jenen Regionen ruhen, in denen die Corona-Ampel auf Rot steht.
Die auch für den Sport zuständige Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) kündigte für die Kabinettssitzung den Vorschlag an, im Amateur-, Freizeit- und Kindersport auch in Warnstufe Rot Wettkämpfe und Punktspiele zuzulassen und so eine Fortsetzung der Saison zu sichern. Dies solle aber an die Erfüllung von Auflagen gebunden werden, wie die Umsetzung von Hygienekonzepten, die Einhaltung der 2G-plus-Regel und den Verzicht auf Zuschauer. „Wenn das Kabinett zustimmt, können damit auch in Rostock oder Güstrow bereits zum Wochenende Punktspiele und Wettkämpfe in allen Sportarten und Altersgruppen stattfinden“, sagte Drese. Stadt und Landkreis Rostock sind derzeit als einzige im Land noch in der Stufe Rot.
Ob die Landesregierung am Mittwoch auch schon grünes Licht für Zuschauer bei Spielen der Profiligen gibt, ist indes fraglich. Im Gegensatz zu Ländern wie Sachsen-Anhalt oder Bayern sind in Mecklenburg-Vorpommern bei der aktuellen Infektionslage Zuschauer nicht zugelassen. Die Regierung wartet dem Vernehmen nach auf die Vereinbarung einheitlicher Standards für alle Bundesländer, an denen die Staatskanzleien noch arbeiten.
Im Gespräch ist eine Auslastung der Stadien und Sporthallen mit bis zu 25 Prozent der Zuschauerkapazität. Bei Spielen des Fußball-Zweitligisten Hansa Rostock könnten dann etwa 6000 Fans ins Ostsee-Stadion kommen. Profitieren würden neben Hansa auch Volleyball-Bundesligist SSC Palmberg Schwerin sowie die Zweitligisten HC Empor Rostock im Handball und Rostock Seawolves im Basketball.
Erleichterungen für den Einzelhandel, wie ihn Fachverbände und große Teile der Opposition fordern, sind dem Vernehmen nach am Mittwoch noch nicht zu erwarten. Bislang gilt beim Einkauf jenseits der Geschäfte für den täglichen Bedarf im Nordosten die 2G-Regelung – man muss geimpft oder genesen sein.