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Justizministerin fordert mehr Fokus auf Opferschutz in MV

 Fast 25.000 Menschen werden in Mecklenburg-Vorpommern alljährlich als Opfer von Gewalt und Bedrohung in der Kriminalitätsstatistik erfasst. Etwa die Hälfte der Fälle sind Körperverletzungen. 2023 wurden zudem 1.350 Sexualdelikte registriert und 8.400 Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Das geht aus den Daten des Innenministeriums in Schwerin hervor. 

Justizministerin Jacqueline Bernhardt nimmt den Tag der Kriminalitätsopfer zum Anlass, um auf die Notwendigkeit einer wirksamen Opferhilfe hinzuweisen. Zentrale Aufgabe der Justiz sei es, Straftaten zu verfolgen und zu ahnden. „Die Menschen, die unter diesen Straftaten gelitten haben und weiterhin leiden, benötigten aber ebenso Aufmerksamkeit“, betonte die Linke-Politikerin. Es gelte daher, den Blick hin zu den Opfern von Gewalt und Kriminalität immer mehr zu schärfen. 

Opferschutz als ressortübergreifende Aufgabe 

Opferschutz sei eine ressortübergreifende Aufgabe. In einem Netzwerk würden bereits viele Institutionen, Vereine und Behörden im Land zusammenarbeiten. Der vom Justizministerium eingesetzte Opferhilfebeauftragte übernehme dabei eine Lotsenfunktion. Er sei Ansprechpartner und könne klären, wie Opfern von Straftaten schnell und zielgerichtet geholfen werden könne. „Es ist gut, dass die Justiz eine solche Schnittstelle hat“, sagte Bernhardt. 

Nach ihren Angaben gibt es bereits eine recht große Bandbreite an Beratungs- und Hilfsangeboten und das Netz für die Opferhilfe im Land werde immer größer. Es biete kurzfristige Hilfe in akuten Krisensituationen und langfristige Unterstützung, um den Betroffenen Stabilität und Perspektiven zu geben. Als Beispiele nannte sie die neun Frauenhäuser, in denen von Gewalt betroffene Frauen und Kindern rund um die Uhr Zuflucht fänden. Zudem gebe es acht Beratungsstellen für Opfer häuslicher Gewalt und inzwischen auch ein Männerhilfetelefon. 

Der Tag der Kriminalitätsopfer findet jeweils am 22. März statt. Initiiert hatte ihn die Opferhilfe-Organisation „Weißer Ring“ bereits 1991, um das Bewusstsein für Opferbelange in Deutschland zu stärken und Informationen zu Prävention, Schutz und praktischen Hilfen zu verbreiten. In diesem Jahr liegt ein Schwerpunkt auf sogenannter digitaler Gewalt, dem Stalking über soziale Medien etwa oder dem Missbrauch persönlicher Daten und Fotos.

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