Samstag, 21.September 2024 | 16:42

Jede Woche über 100 neue Asylbewerber und Flüchtlinge in MV

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Der Druck auf Land und Kommunen bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen und Asylbewerbern bleibt hoch. Zwischen September 2023 und September 2024 hat Mecklenburg-Vorpommern fast 2.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge aufgenommen, wie das Innenministerium in Schwerin mitteilte. Seit dem Überfall Russlands im Februar 2022 kamen bis zum 1. September diesen Jahres 25.792 Ukrainer an. Im vergangenen September 2023 hatte die Zahl bei 23.958 gelegen.

Bei den Asylbewerbern gab es den Angaben zufolge einen leichten Rückgang: Zum Stichtag 31. Juli 2024 hielten sich im Nordosten 7.424 Flüchtlinge im Verfahren auf, knapp 200 weniger als ein Jahr zuvor.

Wöchentlich wurden zuletzt zwischen 100 und 130 Neuankömmlinge in Mecklenburg-Vorpommern gezählt, wie das Ministerium berichtete. Am 16. September ordnete Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen an, um die Zahl unerlaubter Einreisen stärker einzudämmen. Inwiefern sich diese Maßnahme auf die Zahl der Asylbewerber auswirken wird, ist bislang offen. 

An der Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Polen wie auch an anderen Abschnitten finden Kontrollen schon seit vergangenem Herbst statt. Beinahe täglich werden dort unerlaubt eingereiste Menschen aufgegriffen. Die meisten wollen Schutz in Deutschland und werden in eine Erstaufnahmeeinrichtung des Landes gebracht. Jugendliche werden dem Jugendamt übergeben. 

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres stellte die Bundespolizei in Mecklenburg-Vorpommern 1.727 unerlaubt eingereiste Menschen fest. Im ganzen Jahr 2023 waren es früheren Angaben der Bundespolizei zufolge 1.667 gewesen.

Die in den Erstaufnahmen des Landes in Nostorf-Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und Schwerin-Stern Buchholz verfügbaren Plätze sind laut Innenministerium derzeit zu 77 Prozent belegt (Stand 9. September). Auf dem Papier gibt es zwar 1.710 Plätze, doch gilt den Angaben zufolge eine Einrichtung als voll, wenn drei Viertel belegt sind. Damit reduziert sich die nutzbare Kapazität auf 1.295 Plätze. Davon seien 1.003 belegt. 

Hintergrund ist, dass aus familiären, ethnischen, kulturellen oder religiösen Gründen in den Zimmern nicht alle Betten genutzt werden können. 

In den derzeit 62 Asylbewerberunterkünften der Kommunen lebten laut Ministerium im Juni knapp 7.600 Menschen bei 8.051 nutzbaren Plätzen. Die Gesamtzahl der Plätze in den kommunalen Heimen beträgt den Angaben zufolge 10.725. Doch auch dort sei es so, dass eine Einrichtung bei 75 Prozent Belegung als voll gilt.

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