Am Mittwoch wurden auf der Insel Poel in der festlich gestalteten Gutsscheune in Niendorf die Ehrennadeln des Landkreises sowie der Kulturpreis verliehen. Rund 120 geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, um die Auszeichnung der Preisträgerinnen und Preisträger mitzuerleben und die Gelegenheit zu nutzen, sich über politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen auszutauschen.
In diesem Jahr stand der Jahresempfang unter dem – auch in der bundesweiten Öffentlichkeit – viel diskutierten Thema „Pflege“. Dazu waren Gäste aus den Pflegeeinrichtungen des Landkreises mit je zwei Vertreterinnen oder Vertretern eingeladen worden. Der Abend ermöglichte allen Beteiligten neue Diskurse.
In seiner Begrüßungsrede hob Kreistagspräsident Thomas Grote hervor: „In der Pflege ist gesellschaftlicher Zusammenhalt in besonderem Maße gefordert. Pflege bedeutet nicht nur, Menschen in ihrer körperlichen Not zu unterstützen, sondern auch, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind, im Alter, bei Krankheit oder in anderen schwierigen Lebenslagen.
Doch wie können wir diesen Zusammenhalt fördern? Wie können wir als Landkreis dafür sorgen, dass niemand zurückgelassen wird? Zunächst einmal müssen wir die Pflege als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen. Pflege darf nicht allein die Verantwortung der Familien oder der professionellen Pflegekräfte sein. Wir alle sind gefragt, unseren Beitrag zu leisten – sei es durch ehrenamtliches Engagement, durch die Unterstützung von pflegenden Angehörigen oder durch das Aufrechterhalten sozialer Kontakte.
Eine weitere wichtige Säule des Zusammenhalts ist die Wertschätzung der Pflegekräfte. Sie sind das Rückgrat unserer Gesellschaft im Thema Altern, und ohne ihren unermüdlichen Einsatz würden viele Menschen nicht die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Das bedeutet nicht nur faire Löhne, sondern auch ausreichend Personal, um die Herausforderungen des Berufs bewältigen zu können.“
Landrat Tino Schomann ergänzte mit seiner Rede: „Wir müssen als Gesellschaft wieder mehr zusammenhalten. Die Flüchtlingskrise, die Konsequenzen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und der Klimawandel – diese Krisen schlagen sich im Kommunalen nieder. Wir in der Verwaltung leisten unseren Beitrag, um die Welt im Kleinen stabil zu halten.
Wir arbeiten daran, dass unser Landkreis auch morgen noch leistungsfähig und geordnet ist.“ Dabei betonte der Landrat das Engagement vieler Einwohnerinnen und Einwohner in Nordwestmecklenburg, die sich tagtäglich an unterschiedlichsten Stellen für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt einbrachten. Überleitend wurde so die Auszeichnung der Preisträgerinnen und Preisträger des Abends vorgenommen.