Freitag, 06.September 2024 | 03:56

Innovationspreisverleihung: Drei Wismarer Studierende für hervorragende Abschlussarbeiten ausgezeichnet

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Am Mittwoch wurden Volkan Turan und Carolin Grodt, beide Fakultät für Ingenieurwissenschaften, sowie Liska Uhe von der Fakultät Gestaltung im InnovationPort Wismar mit den Innovationspreisen 2023 des Förderkreises der Hochschule Wismar e. V. ausgezeichnet. Damit würdigt der Förderkreis nicht nur die das persönliches Engagement der Studierenden und Alumni, sondern möchte die entstandenen Innovationen fördern und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern vorantreiben.

Deshalb legte er bei der Bewertung der Arbeiten durch die Jury den Fokus auf die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und technologieorientierten Einrichtungen oder eine zu erwartende wirtschaftliche Verwertbarkeit. Diesmal stand besonders die Auseinandersetzung mit der Energiewende aus ingenieurtechnischer Sicht im Fokus, aus gestalterischer Sicht der ländliche Raum.

1. Preis für Formiat/Hydrokarbonat-Speichersystem
Volkan Turan M. Eng. hat sowohl sein Bachelor- als auch sein Masterstudium Maschinenbau/Verfahrens- und Energietechnik als Jahrgangsbester abgeschlossen und ist für sein Engagement während des Studiums mit drei verschiedenen Stipendien für dreieinhalb Jahre unterstützt worden. Im vergangenen Jahr zählte er zu den drei Fregepreisträgern, die von der Hansestadt Wismar geehrt wurden. Nun wird seine hervorragende Master-Thesis mit dem ersten Preis des Innovationspreises 2023 und 1.250 Euro ausgezeichnet. Das Thema seiner an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften von Prof. Dr.-Ing. Mathias Wilichowski betreuten Abschlussarbeit lautet: “Konzeptionierung und simulationsgestützte Analyse eines Formiat/Hydrogencarbonat-Speichersystems für einen globalen Transport von Wasserstoff”. Diese Arbeit wurde in Kooperation mit einem regionalen Unternehmen aus Rostock-Laage durchgeführt, der APEX Energy. Dieses Unternehmen beschäftigt sich neben seinem Hauptgeschäftszweig, der Projektierung und Konstruktion von grünen Wasserstoff-Anlagen, unter anderem auch mit Möglichkeiten der chemischen Wasserstoffspeicherung. Volkan Turans Untersuchungen ergaben, dass der Transport von Wasserstoff auf die ausgewählte Weise nicht nur technisch machbar und umsetzbar ist, sondern im Vergleich zu anderen diskutierten Energieträgern wie Ammoniak oder LOHC sogar durchaus wirtschaftlich sein kann. Die Ergebnisse und technischen Lösungen veranlassten das Unternehmen, aufbauend auf der Abschlussarbeit ein gefördertes Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Verbund mit dem Leibniz-Institut für Katalyse e.V., der TAB GmbH und der Hochschule Wismar mit einem Projektvolumen von rund 4 Mio Euro zu beantragen. Der gebürtige Frankfurter a. M. Volkan Turan ist seiner Studienregion treu geblieben und hat nach seinem Studienabschluss seine Arbeit als Entwicklungsingenieur in der Rostocker H2Apex aufgenommen.

    2. Preis für Raumüberwachung mittels Kombisensor
    Vor zwei Jahren wurde Carolin Grodt, damals noch Studentin im Bachelor-Studiengang Verfahrenstechnik, Energie-, Umwelt- und Biotechnologie zur Wismarer Science Slam-Königin gekrönt. Denn sie hatte in knapp 10 Minuten das Ergebnis ihres aktuellen Projektes in dessen Mittelpunkt ein CO2-Messgerät stand, fachkundig, prägnant und extrem unterhaltsam präsentiert. Ihre mit dem zweiten Preis ausgezeichnete Bachelor-Thesis “IoT – Lösung zur Raumüberwachung mittels Kombisensor und Datenauswertung mit MATLAB“ knüpft an das Thema an. Dabei wurden sechs verschiedene Messwerte (Kohlenstoffdioxid, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Lichtintensität und flüchtige organische Komponenten, sogenannten VOCs) gemessen und ausgewertet. Hierzu wurde eine Testwohnung mit vier Räumen und zwei dort lebenden Personen überwacht und die Anwesenheit von Personen in den jeweiligen Räumen mit einem in der Arbeit entwickelten Algorithmus ermittelt. Die Ergebnisse ihrer Arbeit haben gezeigt, dass dies über den Anstieg der CO2-Konzentration innerhalb von zwei Minuten möglich ist. Außerdem hat Carolin Grodt B. Eng. eine Schnittstellenverbindung zwischen ThingsBoard und MATLAB hergestellt, was es zuvor noch nicht gab. ThingsBoard ist eine Cloud-Anwendung für das Internet-der-Dinge (IoT) und MATLAB eine Software zur numerischen Berechnung und Datenanalyse. Diese Schnittstelle wird demnächst in Hörsälen, Laboren und Büros der Hochschule Wismar zur Anwendung. Weitere Untersuchungen bzw. -arbeiten werden im Rahmen eines Forschungsprojektes vom Wirtschaftsministeriums M-V gefördert. Carolin Grodt wurde während ihrer Abschlussarbeit von Prof. Dr.-Ing. Thorsten Pawletta und Prof. Dr. Olaf Hagendorf betreut. Sie studiert derzeit im Master-Studiengang Mechatronik und freut sich über den 2. Preis des Innovationspreises 2023 und ein Preisgeld von 750 Euro.

    3. Preis für Kulturkirche im ländlichen Raum
    Liska Uhes Master-Thesis “Die Umnutzung von Sakralarchitektur als Chance für den ländlichen Raum” war im Juli letzten Jahres dem Vereinsvorstand des Fördervereins zur Rettung der Dorfkirche Jesendorf präsentiert worden. Nicht nur die gebundene Masterthesis, sondern auch alle drei Modelle, Präsentationspläne und die Materialcollage wurden anschließend im Kirchturm der Jesendorfer Dorfkirche ausgestellt. Dort bieten sie dem Dorf und der Region Mecklenburg-Vorpommern, in der mehr als 1.100 Kirchengebäude, wovon 87 Prozent Dorfkirchen sind, eine Diskussionsgrundlage über die Ausschöpfung des räumlichen Potenzials von ungenutzten Kirchen. Die Masterabsolventin zeigt beispielhaft an der Jesendorfer Dorfkirche wie aus dieser durch einen Regionalladen, ein flexibles Forum temporären Ausstellungsflächen und einem meditativen Rückzugsort eine Kulturkirche werden kann. Mit dieser Idee und Umsetzung überzeugte die Absolventin des Master-Studienganges Innenarchitektur auch den Vorstand des Förderkreises als Preiskuratorium des Innovationspreises 2023, ihr den dritten Preis zu verleihen und 500 Euro Preisgeld zu überreichen. Zu den Gratulanten gehörten auch ihre Betreuer an der Fakultät Gestaltung: Prof. Gerd Baron und Prof. Henning Schellhorn. Liska Uhes arbeitet in einem Düsseldorfer Architekturbüro, weshalb sie nur online an der Preisverleihung teilnehmen konnte.

      Tradition und regionale Verbundenheit
      Dr. Meike Quaas, Vorsitzende des Förderkreises, dankte allen Unterstützern. Seit 1996 werden jährlich Studierende sowie junge Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Wismar, die mit ihren bisher präsentierten Arbeiten auf weitere Höchstleistungen hoffen lassen, mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.

      Grundlage für die Ehrungen sind Abschluss- und Studienarbeiten, die sich bei der Entwicklung neuer Produkte, Technologien, Dienstleistungskonzepte, Gestaltungsergebnisse oder anderer innovativer Lösungen ausgezeichnet haben. Noch bis zum 1. Oktober 2024 können sich Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Wismar, deren Abschlusszeugnis nicht älter als zwei Jahre ist, für den nächsten Innovationspreis bewerben.

      Quelle: Hochschule Wismar/kb

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