Die seit Jahresbeginn zu verzeichnende Abschwächung der Inflation hat sich in Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt.
Wie das Statistische Amt am Mittwoch in Schwerin mitteilte, sank die Jahresteuerungsrate im Nordosten im Mai auf 6,5 Prozent und damit erstmals seit einem Jahr wieder unter die 7-Prozent-Marke. Trotz des neuerlichen Rückgangs bekamen Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern die Preisanstiege zum Vorjahr deutlicher zu spüren als in anderen Bundesländern. Deutschlandweit waren die Preise im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,1 Prozent gestiegen.
Vor allem für Lebensmittel mussten die Menschen im Nordosten tiefer in ihre Taschen greifen als vor Jahresfrist. So waren Nahrungsmittel laut Statistik im Mai um 15,2 Prozent teurer. Für Backwaren musste 19,6 Prozent, für Gemüse 19,8 Prozent mehr bezahlt werden. Für Molkereiprodukte lagen die Preisaufschläge teilweise noch höher, die Butterpreise gaben allerdings weiter nach.
Auch bei Kraftstoffen, die im Vorjahr zu den größten Preistreibern gehörten, sanken die Preise weiter. Diesel und Benzin waren 14,3 Prozent günstiger als vor einem Jahr. Wie zuvor schon Gaskunden bekommen Abnehmer von Fernwärme die Folgen der Energiekrise jetzt kräftig zu spüren. Sie mussten im Mai 41,8 Prozent mehr zahlen als noch vor einem Jahr. Auch Gaststättenbesuche und Hotelübernachtungen wurden teurer.
Verglichen mit dem Vormonat April sanken in Mecklenburg-Vorpommern die Verbraucherpreise minimal um 0,2 Prozent.
Mit höheren Zinsen versucht die Europäische Zentralbank (EZB) die Inflation zu dämpfen. Denn höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen kann. Die Notenbank strebt für den Euroraum insgesamt stabile Preise bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an.