Die Inflation in Mecklenburg-Vorpommern hat sich im März leicht abgeschwächt, bleibt mit 8,2 Prozent aber weiter über dem Bundesdurchschnitt.
Wie das Statistische Amt des Landes am Freitag in Schwerin mitteilte, sank die Jahresteuerungsrate im Nordosten erstmals in diesem Jahr unter 9 Prozent. Niedriger hatte sie zuletzt im August 2022 mit 7,7 Prozent gelegen. Deutschlandweit waren die Preise im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,4 Prozent gestiegen.
Den höheren Verbraucherpreise bekommen die Menschen im Nordosten weiterhin vor allem im Supermarkt zu spüren. Laut Statistik waren Nahrungsmittel im März um 22,5 Prozent teurer als vor Jahresfrist. Vor allem für Backwaren, Gemüse, Fleisch, Fisch und Käse müssen die Verbraucher weiterhin besonders tief in die Tasche greifen – mit Preisaufschlägen von teilweise mehr als 30 Prozent. Butter allerdings wurde wieder etwas billiger.
Auch bei Kraftstoffen, die über Monate zu den größten Preistreibern gehörten, gaben die Preise nach. Diesel und Benzin waren 12,3 Prozent günstiger als vor einem Jahr. Die staatliche Energiepreisbremse trug dazu bei, dass auch die Stromkosten nicht weiter aus dem Ruder liefen. Bei Abnehmern von Fernwärme kommen die Folgen der Energiekrise jetzt aber an – mit einem Kostenanstieg zum Vorjahr von 49,3 Prozent.
Die weiterhin hohe Steigerungsrate bei den Verbraucherpreisen hat laut Statistikamt ihre Gründe aber auch in anderen Branchen. So seien mit Einführung der neuen Frühjahr- und Sommerkollektionen die Preise für Bekleidung und Schuhe gegenüber dem Vorjahr um mehr als 3 Prozent gestiegen. Gaststättenbesuche und Hotelübernachtungen waren den Angaben zufolge 10,4 Prozent teurer, alkoholische Getränken und Tabakwaren 9,5 Prozent. Ähnliche Preisanstiege gab es auch bei Möbeln sowie Kulturveranstaltungen.
Verglichen mit dem Vormonat Februar stiegen in Mecklenburg-Vorpommern die Verbraucherpreise im März um 1,4 Prozent. Auch das war mehr als im Bundesdurchschnitt, den das Statistische Bundesamt mit 0,8 Prozent angab.
Weil immer weniger Firmen ihre Preise erhöhen wollen, erwartet das Ifo-Institut einen Rückgang der Inflation. „Die Unternehmen haben einen Großteil ihrer gestiegenen Kosten bereits an die Kunden weitergegeben, gleichzeitig hat die Nachfrage nachgelassen“, berichtete jüngst Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Auf eine durchgreifende Entspannung bei den Preisen können die Menschen in Deutschland nach Einschätzung von Volkswirten aber nicht hoffen. So rechnen beispielsweise führende Wirtschaftsforschungsinstitute mit einer Inflationsrate von 6,0 Prozent im Jahresschnitt. 2022 hatten die Verbraucherpreise um 6,9 Prozent zugelegt.