Im Tarifstreit im öffentlichen Personennahverkehr haben die Arbeitgeber der Gewerkschaft einen neuen Verhandlungstermin für den 28. März vorgeschlagen. Damit gehe man auf das am Donnerstag vorgetragene Angebot der Gewerkschaft ein, doch eine Einigung am Verhandlungstisch zu erzielen, sagt die Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes MV (KAV), Carola Freier.
Die Gewerkschaft Verdi hatte den Terminvorschlag zur Bedingung gemacht, damit Streiks bis 30. März ausgesetzt blieben. „Wir erwarten nach wie vor, dass Verdi mit uns konstruktiv verhandelt und wir am Ende einen für beide Seiten tragbaren Kompromiss finden werden“, so Freier. Der 28. März wäre die fünfte Verhandlungsrunde.
Bei Verdi hatten über 94 Prozent der Verdi-Mitglieder unter den insgesamt der 2.800 betroffenen Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe für einen unbefristeten Streik gestimmt. Seit Februar gab es an zehn Tagen Warnstreiks. Am 6. März hatte Verdi die Verhandlungen für gescheitert erklärt.
Die Gewerkschaft verlangt eine Erhöhung der Löhne um 430 Euro monatlich und eine jährliche Sonderzahlung von 500 Euro. Das bedeute für die kommunalen Nahverkehrsunternehmen jährlich eine Mehrbelastung von 17,5 Millionen Euro, rechneten die Arbeitgeber vor. Das sei schlicht nicht leistbar, so die KAV, die auf die zurückliegenden Tariferhöhungen hinwies.
Ein Fahrer in MV verdiene einschließlich Zulagen durchschnittlich 3.600 Euro brutto pro Monat. Die letzte Tarifsteigerung von drei Prozent habe es zum 1. Juli 2024 gegeben. Zum 1. September 2024 sei eine Stundenabsenkung von 40 auf 39 Wochenstunden erfolgt, was einer Tarifsteigerung von 2,5 Prozent entspreche.