Sonntag, 24.November 2024 | 21:57

IFO-Umfrage: Nahrungsmittel werden noch teurer – Fast alle Firmen planen Erhöhung

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Verbraucher in Deutschland müssen sich nach Darstellung des IFO-Instituts weiter auf deutlich höhere Preise beim Lebensmittelkauf einstellen. Einzelhändler planten „kräftige Preiserhöhungen“, teilten die Wirtschaftsforscher mit. Rund 97 Prozent der befragten Lebensmittelhändler wollten mehr verlangen.

Insgesamt über alle Branchen plant demnach gut die Hälfte der vom IFO-Institut befragten Unternehmen Preiserhöhungen. Der Anteil sei im Oktober per saldo aber um 2 Punkte auf 51,5 Prozent zurückgegangen. „Die Inflationswelle ist noch nicht gebrochen“, sagte IFO-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Vor allem die hohen Energiekosten sind noch nicht vollständig auf die Verbraucher überwälzt.“

Ein Lichtblick: Gebrauchtwagen dürften günstiger werden. Zum ersten Mal seit März 2021 gingen die Preiserwartungen der Händler hier zurück. Lieferschwierigkeiten bei Neuwagen aufgrund des Chipmangels hatten die Preise hoch gehalten. Benzin und Diesel bleiben aber kostspielig und liegen derzeit nur geringfügig unter dem Höchstpreis von Anfang September. Der ADAC teilte am Donnerstag mit, die Treibstoffe seien im Verhältnis zum Rohölpreis zu teuer.

Das Essen im Restaurant dagegen dürfte teurer werden. Mehr als 80 Prozent der Gastronomiebetriebe wollen laut IFO-Umfrage ihre Preise erhöhen – ebenso wie die meisten Verkäufer von Unterhaltungselektronik, Heimtextilien und Teppichen, Papier- und Schreibwaren sowie Bau- und Heimwerkermärkte. Auch die Industrieunternehmen planten weiterhin Preiserhöhungen – allerdings nicht mehr ganz so viele wie im Vormonat.

Im September hatte die Inflation in Deutschland laut Statistischem Bundesamt bei 10 Prozent gelegen und sich damit noch einmal gegenüber dem Vormonat stark beschleunigt. Es war demnach der höchste Wert, der seit der Wiedervereinigung gemessen wurde. Vor allem die hohen Energiepreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine treiben die Inflation an – aber Lebensmittel spielen eben auch eine wichtige Rolle. Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen auf 1,5 Prozent erhöht, um die Inflation zu bekämpfen.

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