Wer in Berlin und Brandenburg mit dem Deutschlandticket unterwegs ist, kann bisher auf mehreren Strecken auch mit IC-, ICE- und Railjet-Zügen fahren. Doch wenn es nach der Deutschen Bahn geht, ist damit noch in diesem Jahr Schluss. Das Angebot, das zwischen Potsdam, Berlin und Cottbus sowie Berlin und Elsterwerda als auch auf der Strecke von Berlin über Eberswalde nach Prenzlau gilt, soll eingestellt werden.
Der „Spiegel“ berichtet, dass die Bahn einen entsprechenden Vertrag mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der die Nutzung von Nahverkehrsfahrkarten auf diesen Strecken erlaubt, zum Fahrplanwechsel im Dezember gekündigt habe. Das Unternehmen bestätigt dem Magazin die Kündigung, die kurios begründet wird: Zu viele Menschen fahren mit den Zügen.
„Durch die Anerkennung des Deutschlandtickets seit Ende November 2023 fahren heute sehr viel mehr Nahverkehrsreisende in den Fernzügen als zuvor absehbar“, schreibt die Bahn dem „Spiegel“. „Dadurch sind die Züge vor allem zwischen Elsterwerda und Berlin regelmäßig überfüllt.“
Bahn will mehr Geld von Verkehrsverbund und Ländern
Der Konzern fordert den VBB und die Länder Berlin und Brandenburg auf, einen Teil der gestiegenen Kosten mitzutragen, doch die Vertragsparteien waren offenbar „nicht bereit, sich stärker als bisher an den Kosten zu beteiligen“, so die Deutsche Bahn.
Zwar würden jetzt noch Verhandlungen zwischen allen Seiten laufen. Jedoch sagt Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert vom BSW gegenüber „Neues Deutschland“, dass das neue Angebot „nicht finanzierbar und in der Preisindikation in keiner Weise nachvollziehbar“ sei.
Die Kündigung könnte ein Vorbote für weitere Angebotseinstellungen sein: Das Deutschlandticket gilt etwa auch in den Fernverkehrszügen zwischen Dresden und Chemnitz, zwischen Erfurt und Gera sowie zwischen Stuttgart und Konstanz. Wie es dort weitergeht, verrät der Bahnsprecher dem „Spiegel“ nicht.