13 Tage vor dem ersten deutschen Spiel verkündet Bundestrainer Hansi Flick seinen DFB-Kader für die Weltmeisterschaft in Katar. Während zwei BVB-Leistungsträger zu Hause bleiben müssen, fährt ein 17-Jähriger mit. Mario Götze wird derweil nach fünf Jahren Pause wieder Nationalspieler.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fährt mit den Neulingen Niclas Füllkrug und Youssoufa Moukoko sowie WM-Held Mario Götze zur Weltmeisterschaft in Katar. Das Trio steht im 26-köpfigen Aufgebot der DFB-Auswahl, das Bundestrainer Hansi Flick in Frankfurt bekannt gab. Größte Überraschung ist England-Legionär Armel Bella Kotchap, der den Vorzug vor Routinier Mats Hummels erhielt.
Angeführt wird der Kader für die Endrunde im Wüstenstaat (20. November bis 18. Dezember) von sieben Profis von Bayern München um Kapitän Manuel Neuer. Der Torhüter ist neben Thomas Müller, Götze und Matthias Ginter einer von noch vier Weltmeistern von 2014. „Wir haben einen sehr guten Kader, den wir mitnehmen können“, sagte Flick bei der Verkündung der 26 Namen auf dem DFB-Campus. „Wir haben es uns im Trainerteam nicht einfach gemacht. Wir haben viele Dinge durchgespielt, Wenn-dann-Strategien“, sagte der 57-Jährige.
Neben Hummels verzichtete Flick auf EM-Entdeckung Robin Gosens. Der angeschlagene Marco Reus fehlt wie die verletzten Timo Werner und Lukas Nmecha. Auch Florian Wirtz fand nach seinem Kreuzbandriss keine Berücksichtigung. Lukas Klostermann dagegen ist nach seinem Syndesmosebandanriss dabei, sein Leipziger Kollege Benjamin Henrichs nicht. Zu Reus, der schon wieder ein großes Turnier verpasst, sagte Flick: „Das tut weh. Ich habe schon oft gesagt, wie sehr ich ihn schätze. Er tut mit seinen Qualitäten jeder Mannschaft gut, er wird uns fehlen“.
Der Frankfurter Götze, Siegtorschütze in Rio 2014 gegen Argentinien (1:0 n.V.) feiert nach fünf Jahren Abstinenz sein Comeback in der Nationalmannschaft. „Mario ist ein genialer Fußballer, der Gedankenblitze hat, der alles intuitiv macht“, sagte Flick: „Er kann uns das eine oder andere an Überraschung geben“ und sei außerdem „topfit, er kann dreimal die Woche 90 Minuten gehen.“
Eröffnungsspiels seinen 18. Geburtstag feiert, wird zum jüngsten deutschen WM-Teilnehmer. „Youssoufa gibt einer Mannschaft sehr viel, ist schnell, quirlig und hat einen guten Abschluss“, gab Flick Einblick in seinen Auswahlprozess. Der Bremer Füllkrug, der zuletzt vor rund acht Jahren in der U20 für den DFB aufgelaufen war, habe „das Momentum auf seiner Seite“, meinte Flick, und wisse um seine Rolle als Ergänzung.
Der DFB-Tross kommt unmittelbar nach den letzten Ligaspielen an diesem Sonntag in Frankfurt zusammen. Einen Tag später fliegt Flick mit dem WM-Team zunächst in den Oman, wo am kommenden Mittwoch noch ein Testspiel gegen den dortigen Gastgeber stattfindet. Einen Tag später geht es weiter nach Katar ins WM-Quartier ganz im Norden des Landes. Die DFB-Elf startet am 23. November um 14 Uhr deutscher Zeit gegen Japan ins Turnier. Weitere Gegner in der Vorrundengruppe E sind Spanien (Sonntag, 27. November/20 Uhr) und Costa Rica (Donnerstag, 1. Dezember/20 Uhr). Das WM-Finale findet am 18. Dezember statt.