Mecklenburg-Vorpommern hat die höchste Corona-Inzidenz bundesweit – das ist in den Schulen und Kitas deutlich zu spüren. Derzeit müssen rund 3700 Schüler wegen Corona-Quarantäne zu Hause bleiben (Stand Dienstag), wie das Bildungsministerium am Mittwoch mitteilte. Das seien etwa 200 mehr als vor einer Woche. Der Anteil der Schüler in Quarantäne betrage an den öffentlichen Schulen derzeit rund 2,7 Prozent.
Trotz steigender Infektionszahlen war am Montag die Maskenpflicht am Platz in den Klassen weggefallen. Das Bildungsministerium empfiehlt jedoch weiterhin das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Gibt es einen Corona-Fall in einer Klasse, gilt dort auch wieder für eine gewisse Zeit die Maskenpflicht am Platz.
Zur Situation in den Kitas liegen dem Bildungsministerium, das auch für diesen Bereich zuständig ist, keine Zahlen vor, wie eine Sprecherin sagte. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Landkreisen ergab, dass vielerorts Betreuungspersonal an Corona erkrankt oder in Quarantäne ist. Zahlreiche Kitas mussten demnach bereits Betreuungszeiten reduzieren, in Rostock etwa waren seit Anfang Februar 46 Einrichtungen betroffen. Die Kitas öffneten später und schlössen früher, erklärte ein Sprecher.
Im Landkreis Ludwigslust-Parchim werden Betreuungszeiten derzeit regelmäßig verkürzt, wie eine Kreissprecherin berichtete. „Die Reaktion der Eltern fällt sehr unterschiedlich aus – und hängt auch immer ein wenig von der Kurzfristigkeit und vom Umfang der notwendigen Maßnahmen ab.“ Insgesamt habe es bisher aber keine massiven Spannungen gegeben, sondern eher Verständnis, auch für die Gesamtsituation der jeweiligen Einrichtung.
Einige Kitas sehen sich den Angaben zufolge gezwungen, nur noch Kinder von Eltern zu betreuen, die in sogenannten kritischen Berufen arbeiten. Seit Mitte Januar gab es zum Beispiel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 23 solche Fälle, wie ein Kreissprecher mitteilte. „Dies betraf in der Regel einen begrenzten Maßnahmezeitraum von jeweils circa einer Woche.“ In 17 Fällen seien Kitas wegen coronabedingten Personalmangels vorübergehend ganz geschlossen worden.