Bayer Leverkusen ist auf seiner Mission Titelverteidigung trotz unerwarteter Probleme in die zweite Runde des DFB-Pokals einzogen. Mit reichlich Mühe gewann der Double-Gewinner, der einige Stammkräfte wie Nationalspieler Florian Wirtz zunächst schonte, das Nachholspiel der ersten Runde beim tapferen kämpfenden Regionalligisten Carl Zeiss Jena knapp mit 1:0 (0:0). Dabei tat sich der haushohe Favorit um Trainer Xabi Alonso jedoch lange schwerer als gedacht.
Jonas Hofmann (52.) schoss Bayer zum fest eingeplanten Pflichtsieg beim ungeschlagenen Spitzenreiter der Regionalliga Nordost, nachdem das Duell wegen Leverkusens Beteiligung am Supercup um eineinhalb Wochen hatte verschoben werden müssen. Gegen wen die Werkself in der nächsten Runde ran muss, wird die Auslosung am Sonntag in Dortmund ergeben. Tags zuvor (18.30 Uhr) geht es jedoch erst einmal im Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig.
„Wir müssen bereit sein“, hatte Alonso gefordert, während Sportgeschäftsführer Simon Rolfes warnte: „Wenn du die Sachen nicht top angehst, machst du einen großen Fehler.“ Im Vergleich zum Liga-Auftakt bei Borussia Mönchengladbach (3:2) wechselte Alonso gleich siebenmal. Neben Victor Boniface, Martin Terrier und Odilon Kossounou, die gesperrt fehlten, saßen unter anderem Starspieler Florian Wirtz und Kapitän Granit Xhaka zunächst draußen.
Vor 15.000 Zuschauern in der ad hoc Arena hatte Leverkusen zunächst Probleme, klare Chancen herauszuspielen, da Jena kämpferisch stark dagegenhielt – und Bayer selbst zu ungenau agierte, weshalb es einen Standard für die erste Großchance brauchte. Boniface-Ersatz Patrik Schick (25.) schoss nach Ecke von Aleix Garcia nur an das Außennetz. Die größte Möglichkeit der ersten Hälfte vergab Amine Adli (31.), der sich erst glänzend durch Jenas Reihen dribbelte, dann aber nur den rechten Pfosten traf.
Das 0:0 zur Pause feierten Jenas Fans mit frenetischem Applaus fast wie einen Sieg, für Alonson bedeutete das Remis den Zwang zur Veränderung. Der Baske brachte nach der Halbzeit Europameister Alejandro Grimaldo für Arther – und der Linksverteidiger schlug sofort ein. Nach seiner Flanke köpfte der völlig unbedrängte Hofmann in der Mitte problemlos ein. Doch Jena steckte nicht auf und hatte gar die Chance zum Ausgleich. Einen Steilpass auf den eingewechselten Kay Seidemann (65.) konnte Leverkusens Torwart Matej Kovar erst im letzten Moment abfangen. In der Nachspielzeit vergab Hamza Muqaj die Riesenchance zu Jenas Ausgleich.