Dienstag, 26.November 2024 | 06:42

Heute öffnen in MV Friseure und Gartencenter

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Das unkontrollierte Haarewachsen hat eine Ende.

Von heute an dürfen Friseure in Mecklenburg-Vorpommern ihren Kunden wieder die Haare schneiden. Zudem können in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 und darunter auch Kosmetiker, Fußpfleger und Nagelstudios wieder Kunden empfangen. Eine solche Zusatzregelung zur Lockerung der Corona-Schutzvorschriften, von der aktuell Rostock und der Landkreis Vorpommern-Rügen profitieren können, gibt es dem Vernehmen nach nur im Nordosten.

Die Nachfrage insbesondere in den Friseursalons sei groß, sagte die Landesinnungsmeisterin für Friseurhandwerk und Kosmetik, Ines Tietböhl. Ihr Salon in Demmin sei über den März komplett ausgebucht, was nach der wochenlangen Schließung seit Mitte Dezember auch auf viele andere Betriebe der Branche zutreffen dürfte.

Mit Blick auf die beginnende Gartensaison hatten sich Regierung, Unternehmens- und Kommunalverbände beim jüngsten Corona-Landesgipfel darauf verständigt, zum 1. März auch Gartenbaucenter und Baumschulen zu öffnen. Baumärkte hingegen bleiben vorerst für den Besucherverkehr noch geschlossen, verkaufen Ware aber auf vorherige Bestellung.

Im Landkreis Rostock wird wegen der gestiegenen Corona-Fallzahlen dort schon nach wenigen Tagen wieder die teilweise Schulöffnung zurückgenommen. Für die Klassen eins bis sechs und die Abschlussklassen wird die Präsenzpflicht ab Montag aufgehoben. Die höheren Klassen waren ohnehin noch nicht zurückgeholt worden und im Fernunterricht zu Hause geblieben.

Wenige Tage vor dem für Mittwoch geplanten Bund-Länder-Gipfel zur Corona-Pandemie erneuerte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ihre Forderung nach einem Ausstiegsszenario aus dem Lockdown und mahnte eine Überarbeitung des Ampelsystems für Lockerungen an. „Wir brauchen dringend einen Perspektivplan für ganz Deutschland. Wir müssen den Menschen sagen, in welchen Schritten wir vorangehen wollen“, sagte Schwesig.

Bei der Festlegung auf Lockerungen der aktuell harten Corona-Schutzmaßnahmen dürfe nicht allein die Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuinfektionen der Maßstab sein. Auch die Belastung der Krankenhäuser, der Stand der Impfungen und die erweiterten Testmöglichkeiten müssten berücksichtigt werden. Schwesig sprach sich dafür aus, dem seit Monaten geschlossenen Einzelhandel schrittweise wieder die Öffnung der Geschäfte zu erlauben, etwa mit Einkaufen per Terminvergabe.

Unterdessen werden Forderungen nach einem raschen Ende des Lockdowns immer lauter. Auf der Urlauberinsel Usedom starteten am Samstag Hoteliers eine Plakataktion, mit der sie auf die drohenden Folgen der monatelangen Zwangsschließungen hinwiesen. „Wir gehen jetzt in den fünften Monat ohne Gäste und brauchen endlich eine klare Ansage, wann es für uns wieder losgeht“, sagte der Hotelbetreiber Michael Raffelt als einer der Initiatoren der Aktion. Nach seinen Angaben mussten die Hotels durch die Corona-Pandemie im Durchschnitt 45 Prozent Umsatzverluste verkraften, die zum Teil durch staatliche Hilfen, aber auch durch Kredite hätten kompensiert werden können. In der Rostocker Innenstadt machte der Handel auf seine Notlage aufmerksam, indem Schaufenster rot beleuchtet wurden.

Mit mehr als 100 Beamten kontrollierte die Polizei am Wochenende erneut die Einhaltung der Corona-Bestimmungen und setzte dabei auch das Einreiseverbot für Tagestouristen durch. Allein in Vorpommern wurden die Insassen von mehr als 850 Fahrzeugen überprüft, etwa jedes fünfte Auto musste umkehren. Die Einreise in den besonders vom Coronavirus betroffenen Landkreis Vorpommern-Greifswald ist ohne triftigen Grund aktuell nicht erlaubt. Auch an der Grenze zu Schleswig-Holstein wurden Autofahrer zurückgewiesen.

Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Christopher Vogt forderte ein Ende des Einreisestopps für Touristen nach Mecklenburg-Vorpommern. „Das kann man den Menschen nicht mehr erklären“, sagte Vogt den „Lübecker Nachrichten“ (Sonntag). Es sei auch nicht zu begründen, warum Schleswig-Holsteiner nicht in Mecklenburg-Vorpommern am Strand spazieren gehen dürften.

Die Zahl der registrierten Corona-Neuerkrankungen stieg in Mecklenburg-Vorpommern am Wochenende im Vergleich zur Vorwoche erneut an. Für Samstag meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) 174 neue Infektionsfälle, am Sonntag weitere 67. Das waren zusammen 241 und damit 25 mehr als am Wochenende zuvor. Damit setzte sich die zuletzt wieder leicht steigende Tendenz fort. Die Sieben-Tage-Inzidenz wuchs auf 65,7 Infektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche.

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