Der Hausärzteverband in Mecklenburg-Vorpommern fordert von der Landesregierung, die Isolations- und Quarantäneregeln in der Corona-Pandemie zu ändern und weniger PCR-Tests durchzuführen.
„Verglichen mit dem Bundesdurchschnitt werden in unserem Land 50 Prozent mehr PCR-Tests vorgenommen“, sagte Tilo Schneider, stellvertretender Verbandsvorsitzender, am Mittwoch in Schwerin. Generelle PCR-Tests als Bestätigung von Schnelltests seien nicht notwendig, diese seien teuer und binden Kapazitäten.
Schneider begründete seine Sichtweise mit dem milden Verlauf der Omikron-Variante trotz der hohen Zahl der Neuinfektionen, zudem seien Schnelltests in qualifizierten Zentren „sehr selten falsch positiv“. Er schlägt daher vor, nur dann einen PCR-Test durchzuführen, wenn ein Arzt dies ausdrücklich für notwendig hält, wie etwa bei Risikogruppen. Statt einen PCR-Test durchzuführen, sollen die Patienten laut Auffassung von Schneider einfach daheim bleiben, wenn sie sich krank fühlen, „so wie bei jeder anderen Krankheit auch“.
Mit Blick auf die erwartete Belastung des Gesundheitssystems durch die steigende Zahl an Geflüchteten aus der Ukraine forderte der Hausärzte-Vertreter zudem, alle medizinisch nicht mehr zu begründenden administrativen Aufgaben abzuschaffen und die Quarantäneregeln zu vereinfachen.