Trotz bundesweit steigender Corona-Infektionszahlen dürfen im deutschen Profifußball erstmals seit dem 1. November vergangenen Jahres wieder Zuschauer ins Stadion.
Das Drittliga-Spiel Hansa Rostock gegen den Halleschen FC am Samstag (14.00 Uhr) dürfen 777 Fans im 29 000 Zuschauer fassenden Ostseestadion verfolgen. Die Landesregierung in Schwerin gab auf ihrer Sitzung am Donnerstag einem entsprechenden Antrag der Rostocker Vereinsführung statt und reagierte damit auf das seit Monaten niedrige Infektionsgeschehen in der Hansestadt.
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz dort liegt bei rund 23 registrierten Infektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Für ganz Mecklenburg-Vorpommern betrug der Wert rund 64, bundesweit 90.
Für die Rückkehr der Fans hatte der FC Hansa ein Hygienekonzept entwickelt, das vom örtlichen Gesundheitsamt bestätigt worden ist. Demnach sollen nur in Rostock lebende Dauerkartenbesitzer sowie VIP-Ticketinhaber von Hansa-Partnerfirmen eingelassen werden. Zutritt erhält, wer zuvor einen Schnelltest mit negativem Ergebnis absolviert hat. Sie würden am Stadioneingang getestet, sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU).
Hansa Rostock öffnet für die Partie gegen Halle lediglich die Stadionbereiche Nord und West sowie den VIP-Bereich. „Das ist nur der erste Aufschlag“, sagte Vorstandsvorsitzender Robert Marien. Ziel sei es, 3000 Besucher zuzulassen. Der Auftakt mit der reduzierten Zahl von 777 Zuschauern dient einzig, Erfahrungen über zeitliche und organisatorische Abläufe zu sammeln, die später verfeinert werden können.
Je nach Stadionbereich hat der Verein verschiedene Teststrategien vorbereitet. Für eine Gruppe werden sogenannte Schnellstraßen am Stadion aufgebaut, für die andere Tribüne gibt es Abstrichzentren am Vormittag in Innenstadt und am Stadion. Für die VIP-Gäste gilt ein sogenanntes Drive-In-Konzept mit Tests im Auto. Es werden durchgängig Schnelltests verwendet. „Für diesen ersten Versuch bleiben die Kosten bei uns“, sagte Marien, der rund 50 Helfer für die Teststraßen engagiert hat.
An dem Konzept haben auch Handball-Drittligist HC Empor Rostock und Basketball-Zweitligist Rostock Seawolves mitgewirkt. Beide wollen mit rund 350 Zuschauern in der Stadthalle beginnen. Bewährt sich das Konzept, sollen die Zuschauerzahlen dort sukzessive erhöht werden.