Donnerstag, 28.November 2024 | 06:31

Handwerk findet bei Jugendlichen Anklang: Bedarf groß

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Die Werbeoffensive des Handwerks in Mecklenburg-Vorpommern, Schulabgänger für eine Berufsausbildung zu gewinnen, scheint Früchte zu tragen, kann aber längst nicht alle Lücken füllen.

Nach Angaben der beiden Handwerkskammern in Rostock und Schwerin schlossen in diesem Jahr bislang mehr als 1600 Jugendliche Lehrverträge mit Handwerksbetrieben ab. Ein Teil davon habe zum 1. August die Ausbildung begonnen, für die anderen beginne diese am 1. September. Doch rechnen die Kammern damit, dass sich in den kommenden Monaten noch Spätentschlossene für eine Handwerkerlehre entscheiden.

Nach Angaben der Arbeitsagentur Nord waren Mitte August in Mecklenburg-Vorpommern noch etwa 1500 Lehrstellen-Bewerber unversorgt. Dem standen landesweit fast 4000 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber, mehrere Hundert davon im Handwerk. Gesucht wurden unter anderem noch 84 Kfz-Mechatroniker und 83 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik.

Der Kammerbezirk Schwerin verzeichnete nach eigenen Angaben 625 Neuverträge und damit 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch das Vor-Corona-Jahr 2019 sei übertroffen worden. Hauptgeschäftsführer Gunnar Pohl verwies auf die guten beruflichen Aussichten im Handwerk. In der aktuellen Energiekrise könnten Jugendliche berufliche Ziele mit einer wichtigen und sinnvollen Aufgabe für die Gesellschaft verbinden. „Ohne eine ausreichende Fachkräftedecke im Handwerk bleibt der energetische Umbau Deutschlands eine Illusion“, sagte Pohl. Derzeit müssen Hausbesitzer für die Installation von Solaranlagen oder modernen, klimaschonenden Heizungen oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sei im Kammerbezirk Ostmecklenburg-Vorpommern inzwischen der zweitbeliebteste Ausbildungsberuf nach Kraftfahrzeugmechatroniker, hieß es aus Rostock. Zwar seien mit insgesamt 1000 Lehrverträgen in diesem Jahr etwa acht Prozent weniger abgeschlossen worden als 2021, zugleich aber sechs Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. „Die Jugendlichen und deren Eltern haben vor allem während der Pandemiezeit erlebt, dass das Handwerk immer und überall gebraucht wird“, sagte Kammer-Hauptgeschäftsführer Jens-Uwe Hopf.

Der Fachkräftebedarf sei nach wie vor hoch. Im Kammerbezirk seien noch 420 Ausbildungsplätze in Handwerksbetrieben unbesetzt. Auch Hopf verwies auf Chancen und Karrieremöglichkeiten im Handwerk. „Allein 3000 Handwerksbetriebe stehen in den nächsten fünf Jahren im Kammerbereich vor dem Generationswechsel. Hier können gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte wie junge Meisterinnen und Meister Verantwortung und Führungspositionen übernehmen“, sagte er.

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