Inhaftierte Frauen in der JVA Bützow im Landkreis Rostock haben es künftig etwas schöner. Das für sie vorgesehene Hafthaus B der denkmalgeschützten Anlage aus dem 19. Jahrhundert ist in den vergangenen fünf Jahren für 23 Millionen Euro saniert worden, wie das Justizministerium bei der Schlüsselübergabe am Freitag mitteilte. 45 Haftplätze sind demnach in Einzelzellen entstanden.
Aktuell sitzen nach Worten eines Ministeriumssprechers 29 Frauen in Bützow ein. Die Zahlen schwanken. Vor wenigen Tagen waren dem Sprecher zufolge noch 38 Frauen in der größten JVA des Landes inhaftiert.
Hafträume mit Telefon und eigenem Bad
Die neuen Hafträume sind den Angaben zufolge mit Telefon ausgestattet und verfügen über einen separaten Sanitärbereich mit Dusche, WC und Waschtisch. Außerdem gebe es Freizeiträume und Gemeinschaftsküchen sowie einen Hof für die Freistunden mit Garten. Dieser sei von außen nicht einsehbar. „Männliche Gefangene können sie nicht beobachten“, hieß es dazu aus dem Ministerium. In dem Gebäudetrakt gibt es den Angaben zufolge auch eine sogenannte Transport-Abteilung mit 18 Plätzen zur kurzfristigen Unterbringung Inhaftierter.
Nach Worten von Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) sind moderne Haftbedingungen wichtig für eine erfolgreiche Rückkehr Strafgefangener in die Gesellschaft. Die Resozialisierung sei ein hohes Ziel.
Bau dauerte länger und wurde teurer
Die Instandsetzung des Hafthauses sollte eigentlich schon im Sommer 2024 beendet gewesen sein. Während des Baus wurden jedoch Probleme unter anderem im Gründungsbereich und am tragenden Mauerwerk erkennbar, wie es seinerzeit aus dem Finanzministerium hieß. Das sorgte auch für steigende Kosten. Ursprünglich waren 19,4 Millionen Euro veranschlagt worden.
Die JVA Bützow gehöre zu den ältesten Haftanstalten Deutschlands, erklärte der für Landesbauten zuständige Finanzminister Heike Geue (SPD). Das stelle besondere Anforderungen an Planung und Ausführung.