Die häusliche Gewalt hat in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr weiter zugenommen, wie das Innenministerium bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik vor wenigen Tagen mitgeteilt hat. Die Landesregierung versucht unter anderem mit Aktionsplänen, gegen diese Art der Gewalt vorzugehen und den Opfern Schutz und Beratung zu bieten.
Der jüngste Plan stammt aus dem Jahr 2016. Das Rostocker Institut für Sozialforschung und gesellschaftliche Praxis hat die Wirksamkeit der damals beschlossenen Maßnahmen jetzt überprüft. Dazu haben die Forscher Mitarbeiter des Hilfenetzwerks befragt, wozu unter anderem Frauenhäuser und Beratungsstellen sowie Mitarbeiter von Polizei und Justiz gehören. Die Ergebnisse sollen am Donnerstag (9.30 Uhr) in Güstrow vorgestellt werden.
Laut Innenministerium hat die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr 2098 Fälle von häuslicher Gewalt aufgenommen. Das ist eine Zunahme um 6,8 Prozent im Vergleich zu 2022. Die Polizei registrierte dabei 1629 Körperverletzungen sowie neun Tötungen. Die Beamten gehen davon aus, dass es noch mehr häusliche Gewalt gibt. Noch immer trauten sich viele Opfer nicht, einen Fall anzuzeigen, hieß es.