Mecklenburg-Vorpommern soll nach dem Willen der Grünen bis 2035 klimaneutral werden. Das beschlossen die Delegierten eines digitalen Landesparteitags am Samstag.
Spitzenkandidatin Anne Shepley sprach vom wichtigsten Beschluss der rund 100 Delegierten, die am Wochenende über das Parteiprogramm zur Landtagswahl im September berieten. Laut dem Programmentwurf des Landesvorstandes sollte das Land bis spätestens 2040 klimaneutral werden. Die Grünen betonten zudem, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit keine Gegensätze seien.
Zur Förderung des Tourismus will die Partei den Bus- und Bahnverkehr sowie Radwege ausbauen. „Dass wir weiterhin Anreisen mit dem Auto haben werden und den Individualverkehr im ländlichen Raum nicht abschaffen wollen, ist klar“, sagte Shepley. Die Mobilität müsse aber durch E-Autos und eine Verbesserung der Bahnverbindungen klimafreundlicher werden. Wenn Urlauberfamilien aus Süddeutschland mit dem Nachtzug anreisen könnten, wäre das ein großer Fortschritt.
Wie aus dem Programmentwurf hervorgeht, dringen die Grünen auf konsequentere Schritte zur Umsetzung der Energiewende. Es sollen mehr Windräder errichtet werden, Anliegergemeinden davon aber auch stärker profitieren. Der Öko-Landbau soll im Land bis 2030 auf 30 Prozent der Nutzfläche ausgebaut werden. Die Gewässer müssten geschützt, der Einsatz von Düngemitteln verringert werden. Darüber wollten die Grünen mit den Bauern und Bäuerinnen sprechen, sagte Shepley. „Wir sind nicht die Partei, die nur mit Vorschriften um sich haut.“
Motiviert durch gute Umfragewerte und einen kräftigen Mitgliederzuwachs auf inzwischen über 1100 Anhänger, rechnen die Grünen fest damit, wieder ins Schweriner Schloss einziehen zu können. In jüngsten Umfragen kamen sie in Mecklenburg-Vorpommern auf 14 Prozent. Bei der Landtagswahl 2017 war die Partei mit 4,8 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Die Landtagswahl findet dieses Jahr am 26. September statt. An diesem Tag wird ebenfalls der Bundestag gewählt.