Hamburgs Innensenator Andy Grote hat sich mit scharfen Worten an Hansa Rostocks Vereinsvorstand gewandt.
„Dass hier offen der tragische und viel zu frühe Tod eines jungen Polizisten (24) unserer Landesbereitschaftspolizei mit höhnischer Genugtuung begrüßt wird, ist unerträglich und eine Stufe von Menschenverachtung, die wir in deutschen Stadien so noch nicht erlebt haben. Der Vorfall stellt für mich eine neue Dimension der Verrohung dar, die uns alle erschüttern und alarmieren sollte“, schrieb Grote.
Weiter heißt es: „Dass hier ausgerechnet diejenigen, die Tag und Nacht und nicht zuletzt bei Fußballspielen für unsere Sicherheit sorgen, so entmenschlicht und diffamiert werden, muss für Sie als Vorstand, der eng und vertrauensvoll mit der Polizeiführung zusammenarbeitet, in besonderer Hinsicht beschämend sein. Was diese Bilder aus dem Ostseestadion vom vergangenen Wochenende auch bei den Angehörigen des Verstorbenen an weiterem Schmerz und Demütigung auslösen müssen, möchte ich mir gar nicht vorstellen.“
Beim Heimspiel des Zweitligisten Hansa Rostock gegen den SV Sandhausen am vergangenen Sonntag hatten Zuschauer im Ostseestadion ein Banner gezeigt mit der Aufschrift: „Einer weniger, ACAB!!!“ Das Kürzel steht für All cops are bastards (Alle Polizisten sind Bastarde). Die Aussage soll sich auf den Tod eines Polizisten aus Hamburg beziehen, der nach Angaben der Polizeigewerkschaft Hamburg bei einem Lehrgang in Mecklenburg-Vorpommern nach einer nächtlichen Belastungsübung im Alter von 24 Jahren gestorben war.
Grote fordert den FC Hansa auf,“gezielte Maßnahmen gegen die Verantwortlichen“ zu ergreifen und zugleich „ein klares Zeichen der Solidarität an die Polizistinnen und Polizisten in unserem Land und die Familie des Verstorbenen“ zu senden. „Wer alle Werte des Sports und der Menschlichkeit mit Füßen tritt, hat in Fußballstadien nichts verloren“, schrieb der SPD-Politiker. Inzwischen ermittelt der DFB-Kontrollausschuss gegen den FC Hansa Rostock.