Edin Terzić ist nicht mehr Trainer von Borussia Dortmund. Terzić habe um die sofortige Auflösung seines Vertrages gebeten, dieser Bitte sei entsprochen worden, teilte der Fußball-Bundesligist mit. Zuvor hatte beim BVB am Trainingsgelände in Brackel die sogenannte „Elefantenrunde“ der Vereinsbosse mit Hans-Joachim Watzke, Sebastian Kehl und Lars Ricken getagt.
Zwar feierte der Coach mit den Schwarzgelben in der abgelaufenen Spielzeit große Erfolge in der Champions League und musste sich erst im Finale Real Madrid geschlagen geben (0:2), dafür aber lief es in der Liga alles andere als rund. Platz fünf am Ende war eine große Enttäuschung. Wer neuer Trainer wird, ist noch nicht bekannt. Unter anderem die „Bild“-Zeitung mutmaßt, dass Co-Trainer Nuri Şahin nun aufsteigen könnte.
Terzić betont in einer persönlichen Botschaft auf der Homepage des BVB: „Liebe Borussen, auch wenn es mir gerade brutal weh tut, möchte ich Euch mitteilen, dass ich mit dem heutigen Tag den BVB verlassen werde. Es war eine riesige Ehre, diesen großartigen Klub zu einem DFB-Pokalsieg und zuletzt in ein Champions-League-Finale führen zu dürfen. Ich habe die Verantwortlichen nach unserem Endspiel in Wembley um ein Gespräch gebeten, weil ich nach nunmehr zehn Jahren beim BVB, davon fünf Jahre im Trainerteam und zweieinhalb Jahre als Cheftrainer, das Gefühl habe, dass der anstehende Neustart von einem neuen Mann an der Seitenlinie begleitet werden sollte.“
Jeder, der Terzić kenne, wisse, „dass während dieses Entscheidungsprozesses der vergangenen Wochen zwei Herzen in meiner Brust geschlagen haben. Aber auch nach intensiven Gesprächen hat sich mein Grundgefühl nicht geändert. Ich wünsche Borussia Dortmund immer nur das Allerbeste und sage nicht Goodbye, sondern auf Wiedersehen. Heja BVB!“
Terzić stand in der Saison immer wieder in der Kritik, weil die Mannschaft in (zu) vielen Spielen enttäuschende Leistungen anbot, sich teilweise gegen Abstiegskandidaten abmühte oder blamierte und auch in Duellen mit Teams auf Augenhöhe deutlich unterlegen war. Lange stand er beim BVB unter dem Schutz von Boss Hans-Joachim Watzke, der einen Teil seiner Amtsgeschäfte zum 1. Mai an Lars Ricken übergeben hatte.
Vor dem Königsklassen-Endspiel war Terzić, dem wiederholt Spannungen zu Teilen der Mannschaft nachgesagt worden waren, überraschend heftig von Abwehrchef Mats Hummels angegangen worden. Nach den Pleiten in der Hinrunde gegen den VfB Stuttgart in der Liga und im DFB-Pokal sei er „stocksauer“ gewesen, bekannte er via „Sport Bild“: So dürfe „Borussia Dortmund nicht auftreten – gegen keinen Gegner dieser Welt“, klagte Hummels.
Der Innenverteidiger schimpfte weiter: „Ich fand, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich habe mich in meiner Ehre gekränkt gefühlt, so in diesem Trikot auf dem Platz zu stehen. So unterwürfig, so fußballerisch unterlegen. Die beiden Stuttgart-Spiele und auch das Auswärtsspiel in Leverkusen waren ein Barrikadieren mit elf Mann am Sechzehner.“ Er habe als Führungsspieler „sehr viele Anregungen gegeben“, wie man es hätte besser lösen können, auch mit dem Trainerstab sei er dazu in Kontakt gewesen. „Ganz klar besser“ wurde es laut Mats Hummels, als Terzić in der Winterpause mit Nuri Şahin und Sven Bender zwei weitere Co-Trainer hinzubekam.
In dieser Woche hatte es bereits Gerüchte gegeben, dass Hummels, dessen Vertrag Ende des Monats ausläuft, seinen Verbleib bei den Dortmunder davon abhängig machen würde, wie es mit Terzić weitergeht. Nur bei einer Trennung, so hieß es unter anderem bei Sky, könne es womöglich zu einer Vertragsverlängerung kommen.