Während der Corona-Pandemie haben die Menschen viel Obst und Gemüse gekauft. Auf die höhere Nachfrage haben die Gemüsebauern reagiert und ihre Anbauflächen ausgeweitet.
Möhren, Spargel, Frühlingszwiebeln: Der Gemüseanbau ist im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern stark ausgeweitet worden. Laut Statistischem Amt des Landes wuchsen die Gemüsefelder im Nordosten um 385 Hektar oder 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 2240,7 Hektar sei der Gemüseanbau zuletzt so umfangreich gewesen wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr, hieß es. Von den 56 Unternehmen im Land bauten 27 als Öko-Betriebe an.
Am häufigsten wurde Brokkoli gepflanzt, und zwar auf 415,8 Hektar, wie aus den Daten des Amtes hervorgeht. Das waren 6,4 Hektar oder 1,3 Prozent mehr als 2020. Möhren wuchsen auf 206,9 Hektar. Spargel kam mit 199,2 Hektar auf Platz drei – trotz eines Rückgangs der Anbaufläche um 9,1 Hektar. Der größte Zuwachs entfiel auf Kürbisse, deren Anbaufläche seit 2020 um 148,4 Prozent auf 117 Hektar zulegte.
Mehr als vier Fünftel der Gemüsefelder in Mecklenburg-Vorpommern liegen den Amt zufolge im Landkreis Ludwigslust-Parchim (knapp 82 Prozent). Dort war auch mit rund 300 Hektar das Hauptwachstum der Anbaufläche zu verzeichnen. Anbauexperte Rolf Hornig von der LMS Agrarberatung des Landes erklärte, der Flächenzuwachs dort betreffe im Wesentlichen ein Unternehmen. Dieses habe Gemüsefelder in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern und baue im Interesse der Fruchtfolge einmal hier mehr an und einmal dort.
Einen weiteren Grund für die Ausweitung des Anbaus sieht Hornig in der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Obst und Gemüse in der Corona-Pandemie. „Darauf haben die Unternehmen reagiert“, sagte er. Jetzt sei die Kauflaune infolge der Energiekrise stark zurückgegangen, die Menschen sparten. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir 2023 lesen werden, dass die Anbaufläche 2022 wieder zurückgegangen ist.“