Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern leidet noch immer unter den Folgen der Corona-Pandemie.
Die Erwerbslosenquote im Juli von 7,3 Prozent beinhalte einen „Corona-Effekt“ von 1,8 Punkten, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag nach der Vorstellung des jüngsten Mittelstandsberichts im Kabinett. „Ohne Corona läge die Arbeitslosenquote bei 5,5 Prozent.“
Die Pandemie habe die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre unerwartet unterbrochen. „Auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen erlitten unverschuldet massive Einbrüche bei Produktion, Nachfrage und Umsätzen.“ Das Bruttoinlandsprodukt habe sich im Jahr 2020 in Mecklenburg-Vorpommern real um 3,2 Prozent im Vergleich zu 2019 verringert. Das sei zwar weniger als im Bundesdurchschnitt, wo ein Minus von 4,8 Prozent verzeichnet wurde, aber dennoch der stärkste Rückgang seit Bestehen des Bundeslandes. Besonders die Dienstleistungen und das Produzierende Gewerbe wurden demnach hart getroffen.
Mit dem Ende des Lockdowns in diesem Frühjahr kam die Wirtschaft im Nordosten nach Glawes Worten dann wieder in Schwung. Neue Mitarbeiter und vor allem Auszubildende würden stärker nachgefragt und gesucht. Die mittelständischen Unternehmen seien die Zugpferde der MV-Wirtschaft: 99,5 Prozent aller Unternehmen im Land würden den kleinen und mittleren Unternehmen zugerechnet. Sie böten 79,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Jobs.
Die Landesregierung legt zweimal in jeder Legislaturperiode einen Bericht über die Lage der mittelständischen Wirtschaft vor. Der jetzt vorgestellte Bericht umfasst die Jahre 2019 und 2020.